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"Chipol Yong An" (© Chipolbrok)

Die auch Hamburg immer wieder anlaufende MPP-Reederei expandiert in die arabische Golfregion und will dort nicht zuletzt von großen Infrastrukturprojekten profitieren.

Am 24. Dezember wurde eine Chipolbrok-Repräsentanz in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten offiziell registriert.[ds_preview]

Sie soll nicht nur dazu beitragen, die lokalen Hafenbetrieb zu koordinieren – derzeit sind neun Schiffe für das Anlaufen von 18 Häfen in der Region nominiert – , sondern auch die Erschließung weiterer lokaler Geschäftsanbahnungen zu ermöglichen, heißt es seitens des staatlichen chinesisch-polnischen MPP-Joint-Ventures.

Generell sieht man bei Chipolbrok großes Potenzial in der Region. Das zeigt sich auch im Service-Netzwerk. So wurde bereits im Oktober 2024 ein neuer Dienst von China, Fernost und Südostasien in die Arabische Golfregion gestartet. Diese neue Verbindung basiert offiziellen Angaben zufolge im Wesentlichen auf einem langfristigen Kontrakt über die Lieferung von überwiegend in China hergestellten Industrieprodukten in diese boomende Wirtschaftszone.

Die erste Verladung fand in China mit dem gecharterten Schiff „Atlantic Voyager II“, einem Stückgutfrachter des Warnow-Typs, statt. Abu Dhabi und Shuwaik wurden mit einer vollen Ladung Stahlprodukte für die Öl- und Gasindustrie sowie verschiedenen Kolli mit Anlagenkomponenten angelaufen.

Chipolbrok erwartet mehr Golf-Ladung

Das nächste Schiff war die „Chipol Taian“, die Ende November in Qinhuangdao beladen wurde und mit einer vollen Ladung Stahlrohre und Bohrausrüstung auf dem Weg in den Indischen Ozean war, um Karachi und Shuwaik anzulaufen. Ihr folgte „Chipol Yongan“, das derzeit in China für die Häfen Neom, Ras Laffan und Abu Dhabi beladen wird, um ebenfalls den dortigen Energiesektor zu bedienen.

Die Ladungen, die in den Arabischen Golf gelangen, stammen allerdings nicht immer aus Fernost. So fährt die „Chipolbrok Sun“ fährt mit Ladung aus Südamerika nach Abu Dhabi und Shuaiba.

Ein weiterer Eckpfeiler in dieser Region für Chipolbrok sind die kürzlich geschaffenen Häfen von King Abdullah und Neom. Letzterer soll sich zu einem wichtigen Tor für die Umsetzung eines innovativen Industrieprojekts mit chinesischer Unterstützung entwickeln, das vom saudi-arabischen Königshaus initiiert wurde. Schiffe, die nach Neom fahren aber nicht in den Golf, fahren über den Suezkanal noch weiter zu türkischen Häfen und befördern Projektladung für die Region des Schwarzen Meeres.

Ein weiterer, kürzlich abgeschlossener Vertrag (COA) umfasst jährlich 100.000 t Stahlrohre, weshalb die Reederei, die jüngst das Neubau-Programm nochmal aufgestockt hatte, davon ausgeht, im kommenden Jahr kontinuierlich in den Arabischen Golf zu fahren.