Nach gescheiterten Verhandlungen drohte am 16. Januar ein erneuter Hafenstreik an der amerikanischen Ostküste.
Die International Longshoremen’s Association (ILA) und die United States Maritime Alliance (USMX) konnten jedoch eine vorläufige Einigung erreichen. [ds_preview]
Die ILA, welche die Hafenarbeiter an der Ostküste als Gewerkschaft vertritt, und die USMX als Zusammenschluss von Reedereien und Terminalbetreibern, einigten sich auf einen neuen sechsjährigen Rahmenvertrag, der nun noch ratifiziert werden muss. Bis dahin werde man nach dem aktuellen Vertrag arbeiten.
„Diese Vereinbarung schützt die derzeitigen ILA-Arbeitsplätze und schafft einen Rahmen für die Einführung von Technologien, die mehr Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig die Häfen an der Ost- und Golfküste modernisieren“, teilten beide Seiten in einer gemeinsamen Bekanntmachung mit. „Sie werden sicherer, effizienter und schaffen die Kapazitäten, die sie benötigen, um unsere Lieferketten zu stärken.“
Dreitägiger Hafenstreik im Oktober
Einzelheiten der neuen vorläufigen Vereinbarung werden nicht veröffentlicht, um den ILA- und den USMX-Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, das endgültige Dokument zu prüfen und zu billigen. Zuletzt hatten beide Seiten im Oktober am Verhandlungstisch gesessen, nachdem die ILA ihre 50.000 Mitglieder zu einem Hafenstreik aufgerufen hatte, der drei Tage dauerte. Mitglieder der USMX sowie weitere Vertreter der Wirtschaft hatten Präsident Joe Biden dabei mehrfach dazu aufgefordert, den Streik beenden zu lassen.
Zunächst war eine Einigung auf 10% mehr Lohn im ersten Jahr sowie 62% über die sechsjährige Laufzeit beschlossen worden. Daraufhin setzte die ILA unter Führung von Harold Daggett weitere Streiks bis zum Januar aus.
Trump schlägt sich auf Seite der ILA
Daggett dankte dabei vor allem einer Person dafür, dass das neue Abkommen auf den Weg gebracht wurde: dem designierten Präsidenten Donald Trump. Er nannte ihn einen „Helden“ für die Gewerkschaft und ihre Mitglieder, dem „die volle Anerkennung“ für die Vereinbarung gebühre. Trump hatte Daggett im Dezember getroffen und sich in seinem Netzwerk Truth Social auf die Seite der Arbeitnehmer geschlagen.
Grund für den Streik war neben den Lohnforderungen auch die zunehmende Automatisierung in den Häfen, sodass Hafenarbeiter um den Fortbestand ihrer Arbeitsplätze fürchteten. Die USMX argumentierte, dass Häfen in neue Technologien investieren müssten, um die Produktivität zu steigern – nicht, um Jobs zu streichen. Die ILA wies dies jedoch zurück und behauptete, dieser Wandel würde ihren Mitgliedern schaden.