Mabanaft will in vier Tanks im Hamburger Hafen ab 2027 Methanol lagern. © Mabanaft

Das Energieunternehmen Mabanaft will in den nächsten zwei Jahren vier seiner Tanks im Hamburger Hafen für die Lagerung von Methanol umrüsten.

Damit soll der Import von kohlenstoffarmem Methanol nach Norddeutschland künftig vereinfacht werden, heißt es. Sowohl in der Schifffahrt und anderen Bereichen des Transportwesens als auch in der Chemieindustrie erwartet Mabanaft nach eigenen Angaben künftig einen wachsenden Bedarf. [ds_preview]

Während die Tanks ab Mitte 2025 umgerüstet werden sollen, ist der Start der Methanollagerung für 2027 geplant. Mabanaft beabsichtigt, das Methanol selbst zu importieren und in Deutschland und möglicherweise an weiteren Standorten zu lagern und zu vertreiben.

Mit der Entscheidung zur Beantragung der erforderlichen Genehmigungen im Januar dieses Jahres hat das Unternehmen die Weichen für die millionenschwere Investition gestellt. Voraussetzung für das Projekt ist der erfolgreiche Abschluss eines Genehmigungsverfahrens bei der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Landwirtschaft (BUKEA).

Die vier Tanks haben ein Fassungsvermögen von insgesamt rund 20.000 m³. Vorbehaltlich der erforderlichen Genehmigungen soll die Umrüstung in zwei Schritten erfolgen: die ersten beiden Tanks bis Mitte 2026, die anderen beiden Tanks bis 2027.

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Mabanaft will in vier Tanks im Hamburger Hafen ab 2027 Methanol lagern und rüstet diese jetzt um. © Mabanaft

Mabanaft arbeitet sowohl mit bestehenden als auch mit neuen Kunden zusammen, um die am besten geeigneten Lösungen zur Dekarbonisierung des eigenen Kraftstoffbedarfs zu entwickeln: „CO2-reduziertes Methanol kann auf verschiedenen Wegen gewonnen werden: durch eine E-Methanolsynthese unter Verwendung von erneuerbarem Strom und abgeschiedenem CO2, durch Biomethanolproduktion aus Biomasse oder auch durch die Herstellung von sogenanntem blauem Methanol aus Erdgas mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung“, erklärt Joost Vespermann, Business Developer im Bereich Sustainable Fuels bei Mabanaft. Je nach den regionalen rechtlichen Besonderheiten und den Kundenpräferenzen werden Vespermann zufolge alle diese Arten von kohlenstoffarmem Methanol in Zukunft zum Einsatz kommen.

„Es gibt nicht die eine Lösung für nachhaltige Kraftstoffe in der Schifffahrt“, sagt Oleksandr Siromakha, Head of Sustainable Fuels bei Mabanaft. „Deshalb sind wir bestrebt, unseren Kundinnen und Kunden eine breite Palette an Optionen anzubieten, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind – jetzt und in Zukunft.

Neben konventionellen Kraftstoffen bieten wir bereits Biokraftstoffe an und wollen weitere passgenaue Lösungen wie Wasserstoff, Ammoniak und Methanol unserem Angebot hinzufügen.“ Er ergänzt: „Unser Ziel ist es, unseren Kundinnen und Kunden den Übergang zu erleichtern, indem wir Methanol und andere alternative Kraftstoffe leichter zugänglich machen. Die Herausforderungen der Dekarbonisierung sind enorm. Wir sind hier, um unsere Kundinnen und Kunden bei jedem Schritt auf diesem Weg zu unterstützen.“

Vor allem in Europa hilft Mabanaft Kreuzfahrtreedereien und anderen Akteuren der Schifffahrt, Methanol zu nutzen. Neben der Schifffahrt will das Unternehmen Methanol auch in anderen Bereichen der Transportindustrie, zum Beispiel als Benzinzusatz sowie in der chemischen Industrie anbieten. Im Januar 2024 unterzeichnete Mabanaft eine Absichtserklärung zur Lieferung von grünem Methanol an TUI Cruises.