GHB, Gesamthafenbetriebs-Gesellschaft
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Die Hamburger Hafenwirtschaft und die Gewerkschaft Verdi haben sich auf einen zukunftsfähigen Gesamthafenbetrieb (GHB) geeinigt.

Aus- und Weiterbildungskonzepte sollen den technologischen Veränderungen angepasst werden. Nur so könne man sicherstellen, dass qualifizierte Arbeitskräfte für die einzelnen Hafenbetriebe zur Verfügung stehen. [ds_preview]

Die Welt der traditionellen Berufsbilder im Hafen ändert sich. Mit dem Einzug der Digitalisierung und der Automatisierung vieler Prozesse, haben sich auch die Anforderungen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer im Hafen weiterentwickelt. Ohne hoch qualifiziertes Personal würde es den Hafeneinzelbetrieben schwerfallen, im harten internationalen Wettbewerb mitzuhalten.

Die GHB (Gesamthafenbetriebs-Gesellschaft) ist der gemeinsame Personaldienstleister des Hamburger Hafens und Verdi. Sie beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter im Hamburger Hafen.

Es gelte daher, diese Entwicklung aktiv mitzugestalten. Diesem Wandel trägt der Gesamthafenbetrieb mit Unterstützung der partnerschaftlichen Arbeitgeber und der Arbeitnehmer-Organisationen Rechnung. Um diesem Ausdruck zu verleihen, haben die Gesellschafter jetzt ein gemeinsames Bekenntnis formuliert.

Torben Seebold, Arbeitsdirektor HHLA und Vorsitzender des Aufsichtsrats GHB: „Die Hafenwirtschaft und damit der Hamburger Hafen befinden sich in einer tiefgreifenden Transformation, die es gilt proaktiv und sozialpartnerschaftlich zu steuern. Dafür ist es unerlässlich die notwendigen Aus- und Weiterbildungskonzepte an den technologischen Veränderungen – auch im Sinne der GHB-Beschäftigten – auszurichten und die erforderlichen Kompetenzen fortlaufend weiterzuentwickeln. Damit schaffen wir die Voraussetzungen, dass auch weiterhin hoch qualifizierte Arbeitskräfte vom GHB für die Hafeneinzelbetriebe zur Verfügung stehen. Wir bekennen uns als Hamburger Hafenwirtschaft ganz klar zum GHB und seinen Beschäftigten.“

André Kretschmar, Fachbereichsleiter Verdi für die maritime Wirtschaft: „Damit die Kolleg:innen auch weiterhin bestqualifiziert von den Hafeneinzelbetrieben eingesetzt werden können, bedarf es regelmäßiger und zusätzlicher Ausbildungsmaßnahmen. Wir begrüßen und unterstützen daher, dass der GHB aus sich selbst heraus, die eigene Transformation gestaltet, um sich zukunftsfähig aufzustellen und auch weiterhin gute Arbeits- und Entlohnungsbedingungen zu sichern.“

Berufsbilder identifizieren und Angebote entwickeln

Gemeinsam mit Arbeitgeber und Arbeitnehmern unter aktiver Mitgestaltung der Betriebsräte wird der Gesamthafenbetrieb die Bedarfe zukünftiger Berufsbilder identifizieren und daraus entsprechende Qualifizierungsangebote entwickeln.

„Unsere Basis ist das sozialpartnerschaftliche Handeln im Sinne eines zukunftsfähigen GHB“, so Geschäftsführer Martin Pieper. „Daher freuen wir uns, dass wir auch in Zukunft die Unterstützung unserer Partner erhalten. Denn wir stellen immer die Menschen in den Mittelpunkt unserer Planungen und fragen uns, wie sie auch in Zukunft noch ihren Job in einem sich verändernden Umfeld ausüben können. Dafür sind neue Kompetenzen notwendig, die wir jetzt partnerschaftlich identifizieren, um anschließend angepasste Programme und Kurse zu entwickeln.“

GHB arbeitet mit ma-co zusammen

Dabei arbeitet der GHB auch intensiv mit ma-co, dem Bildungsträger der deutschen Seehäfen zusammen. Ein Beispiel dafür ist das Projekt PortSkills 4.0. Hier haben gleich mehrere Partner innerhalb von zwei Jahren viele Gespräche mit den Hafeneinzelbetrieben geführt und dadurch Zukunftskompetenzen identifiziert, für die jetzt ein Angebot geschaffen wird. Dazu gehören neben fachlichen und digitalen Fähigkeiten auch weitere Softskills im persönlichen und sozialen Bereich. Hinzu kommen noch Handlungs- und Methodenkompetenzen, die der GHB und auch ma-co vermitteln werden.

Mit den neuen Angeboten will der Gesamthafenbetrieb die Voraussetzungen für die Hafeneinzelbetriebe schaffen, in herausfordernden Zeiten weiterhin im harten internationalen Marktumfeld zu bestehen.