Die neue MERC-Veröffentlichung unterstreicht die Bedeutung der Flotteneffizienz für die Erreichung der mittelfristigen IMO-Treibhausgasreduktionsziele.
Um die mittelfristigen Reduktionsziele von Treibhausgasen (THG) der IMO (International Maritime Organization) zu erreichen, müssen Effizienzmaßnahmen auf die bestehende Flotte angewendet werden, heißt es in einer neuen fünfseitigen Veröffentlichung des Maritime Emissions Reduction Centre (MERC), eine in Griechenland eingetragene gemeinnützige Organisation. [ds_preview]
Durch die Steigerung der Effizienz kann die maritime Industrie die Menge an alternativen, treibhausgasarmen Kraftstoffen reduzieren und damit die Gesamtkosten der Energiewende senken, heißt es in dem Bericht.
Die Veröffentlichung mit dem Titel „IMO Mid-Term GHG Reduction Measures as a Driver for Efficiency“ befasst sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich durch die mittelfristigen Maßnahmen der IMO ergeben. Diese Maßnahmen werden voraussichtlich im April 2025 verabschiedet und 2027 in Kraft treten. Sie beinhalten ein ökonomisches Element wie einen Treibhausgaspreismechanismus und einen zielorientierten Kraftstoffstandard, der die schrittweise Reduzierung der Treibhausgasintensität von Schiffskraftstoffen regelt.
Da die meisten neuen kohlenstoffarmen Kraftstoffe nicht für bestehende Schiffe geeignet sind und die maritime Industrie wird mit anderen Sektoren um geeignete Drop-in-Kraftstoffe konkurriert, ist die Verbesserung der Effizienz der bestehenden Flotte von entscheidender Bedeutung für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei gleichzeitiger Unterstützung des Welthandels.
Die Einführung ökonomischer Elemente, wie die Bepreisung von Treibhausgasemissionen, wird Anreize für Investitionen in Technologien schaffen, die sowohl den Energieverbrauch als auch die Emissionen senken und so die Effizienz der Schifffahrt verbessern.
MERC-Direktor: „Kohlenstoffarme Kraftstoffe nicht für Schiffe geeignet“
„Während alternative Kraftstoffe bei der Dekarbonisierung der Schifffahrt eine entscheidende Rolle spielen werden, sind Effizienzsteigerungen für die bestehende Flotte von entscheidender Bedeutung“, sagt Stelios Korkodilos, Direktor des MERC. Die meisten neuen kohlenstoffarmen Kraftstoffe seien für bestehende Schiffe nicht geeignet, und der Seeverkehrssektor werde mit der Luftfahrt und dem Straßenverkehr um die begrenzten Vorräte an alternativen Kraftstoffen konkurrieren.
„MERC wird mit allen Interessenvertretern der Branche zusammenarbeiten, um die technischen, finanziellen und kommerziellen Hindernisse zu überwinden, die die Einführung von Lösungen für die bestehende Flotte behindern, und den Übergang der Schifffahrt in eine treibhausgasarme Zukunft zu unterstützen“, so Korkodilos weiter.
Dies ist die erste Veröffentlichung des MERC mit Sitz in Athen, einer gemeinnützigen Organisation, die vom Maritime Decarbonisation Hub von Lloyd Register in Zusammenarbeit mit fünf führenden griechischen Reedern – Capital Group, Navios Maritime Partners, Neda Maritime Agency, Star Bulk und Thenamaris – gegründet wurde.