Emissionen, Abgas, Schiffsemissionen, Klimaziele, ICS, Scrubber
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Der NABU fordert in einem Brief an die OSPAR-Kommission (Meeresschutzübereinkommen des Nordost-Atlantiks), die Einleitung von Abwasser aus Scrubbern in der Zwölf-Meilen-Zone entlang der Küste zu verbieten.

14 Umweltschutzorganisationen haben den Brief unterzeichnet. Die Praxis sei „verheerend“ für die Natur. [ds_preview]

Wenn Schwefel im Abgasstrom von Scrubbern mit Hilfe von Wasser ausgewaschen wird, wird das chwefel- und schadstoffbelastete Wasser ins Meer eingeleitet. Die enthaltene Schwermetalle, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) und andere toxische Substanzen führen zu langfristigen Schäden der Meeresumwelt.

„Diese für die Meeresumwelt verheerende Praxis muss sofort beendet werden. Die OSPAR-Kommission hat eine zentrale Rolle als Vorreiter für den Schutz der Meeresumwelt im Nordostatlantik,“ so NABU-Schifffahrtexpertin Raija Koch. „Diese Vorreiterrolle muss sie nutzen und die Vorsorgeprinzipien und den Schutz der marinen Ökosysteme in den Mittelpunkt zu stellen.“

NABU: „Abwarten darf nicht als Ausrede dienen“

Erst jüngst ermutigte die International Maritime Organization (IMO) die Länder darin, regionale Maßnahmen zum Schutz der Meeresumwelt zu ergreifen. „Das Abwarten auf einen globalen Konsens beim Scrubberverbot darf nicht als Ausrede für Untätigkeit dienen“, so Koch weiter. Deutschland sollte sich bei der OSPAR für das Einleitungsverbot einsetzen und dieses mit einer insgesamt wirksamen Meeressschutzpolitik verbinden.

„Mit der Waschwassereinleitung sowie durch Lebensraumzerstörungen, Überfischung und Nährstoffbelastungen wird die Erreichung des guten Umweltzustands nach EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie verhindert“, so NABU-Leiter Meeresschutz Kim Detloff.

„Es ist an der Zeit, die Schifffahrt beim Schutz von Natur und Klima stärker in die Pflicht zu nehmen. Das gilt es zusammen mit einer klugen Raumplanung, nutzungsfreien Meeresschutzgebieten und der Wiederherstellung von Salz-, Seegraswiesen und Riffen in eine glaubwürdige Meeresschutzpolitik der zukünftigen Bundesregierung zu übersetzen.“