Panama hat eine Untersuchung gegen den Hafenbetreiber Panama Ports Co., eine Tochtergesellschaft von CK Hutchison Holdings (Hong Kong) eingeleitet.
Diese Entscheidung folgt, nachdem der neue US-Präsident Donald Trump Anspruch auf den Panamakanal erhoben hat. Die Prüfung betrifft die 25-jährige Konzession für zwei Häfen nahe des Panamakanals – Balboa und Cristóbal. [ds_preview]
Generalrechnungsprüfer Anel Bolo Flores erklärte, dass Panama sicherstellen wolle, angemessen von den steigenden Frachtmengen zu profitieren. Die Konzession wurde 1998 vergeben und 2021 verlängert, doch laut Flores sind die Bedingungen nicht mehr zeitgemäß.
Die Prüfung fällt in eine Phase wachsender geopolitischer Spannungen. Donald Trump hatte in seiner Antrittsrede am 20. Januar Panama beschuldigt, China zu großen Einfluss auf den Kanal zu gewähren. Er kündigte an, „die Kontrolle über die Wasserstraße zurückzunehmen“.
Beweise für seine Behauptungen hat Trump bislang nicht vorgelegt. Panamas Präsident Jose Raul Mulino hatte die Vorwürfe umgehend zurückgewiesen und bekräftigt, dass der Kanal vollständig unter panamaischer Kontrolle bleiben werde.
Die Vorwürfe gegen die Panama Ports Co. rücken allerdings CK Hutchison ins Rampenlicht. Das Unternehmen gehört dem Hongkonger Milliardär Li Ka-shing und ist mit neun weiteren Häfen in Mittelamerika aktiv. Die Hafensparte des Konzerns trug 2024 rund 15% zum Gesamtgewinn bei, profitierte aber vor allem von der gestiegenen Frachtabfertigung in Mexiko und den Bahamas.
Nun drohen Unsicherheiten: Trumps Handelsagenda sieht neue Zölle von bis zu 25% für Mexiko und Kanada vor, was die Geschäftsaussichten in der Region verschlechtern könnte. Zusätzlich wächst der politische Druck auf Hong Kong.
Der neue US-Außenminister Marco Rubio setzt sich für die Schließung von Handelsvertretungen von Unternehmen aus Hong Kong in den USA ein. Ein entsprechendes Gesetz könnte die globale Position der Stadt weiter schwächen. Während die Aktien von CK Hutchison weitgehend stabil notierten, geraten andere Unternehmen mit engen Verbindungen zu China zunehmend unter Druck.
Die Panama-Untersuchung könnte dabei zum nächsten Zankapfel in den US-chinesischen Spannungen werden. Trumps Drohung, den Kanal „zurückzunehmen“, kann als symbolische Rhetorik gewertet werden. Rechtlich, politisch und praktisch ist eine Übernahme unrealistisch. Der Einsatz von militärischer Gewalt würde einen Verstoß gegen internationales Recht bedeuten und hätte einen Bruch diplomatischer Beziehungen zur Folge.
Der Kanal ist souveränes Territorium Panamas, ein Eingriff wäre eine Verletzung der UN-Charta. Die Aushandlung eines neuen Vertrags mit Panama ist ebenfalls höchst unwahrscheinlich, zumal die Panama Canal Authority (ACP) den Kanal effizient verwaltet und in den letzten Jahrzehnten viel Geld investiert hat. (rup)