Die norwegische Klassifikationsgesellschaft DNV hat der koreanischen Schiffbauwerft HD Korea Shipbuilding & Offshore Engineering (HD KSOE) eine Grundsatzgenehmigung (Approval in Principle, kurz AiP) für seinen innovativen vakuumisolierten Flüssigwasserstoff-Großtank erteilt.
Die Entwicklung kosteneffizienter und flexibler Großspeicher für Flüssigwasserstoff mit höherer Sicherheit und niedrigeren Betriebs- und Kapitalkosten ist von entscheidender Bedeutung, wenn verflüssigter Wasserstoff (LH2) sein Versprechen für die Dekarbonisierung von Branchen wie Verkehr, Schifffahrt und Stromerzeugung einlösen soll. [ds_preview]
Durch die Überbrückung der Lücke zwischen der Wasserstoffproduktion und dem Endverbraucher kann die Speicherung in großem Maßstab die globale Energieresilienz fördern und die Einführung von Wasserstoff als wichtigen Bestandteil der Energiewende beschleunigen.
Eine der Herausforderungen bei der Entwicklung von LH2-Großspeichern ist die Erreichung und Aufrechterhaltung der Vakuumisolierung in großen Tanks. HD KSOE hat nun eine neue Methode entwickelt, mit der sich die für die Erzeugung eines Vakuums benötigte Zeit erheblich verkürzen lässt, was für die Rentabilität größerer Tanks unerlässlich ist. Die Lösung wurde nach Angaben von DNV bereits erfolgreich in einer großen Kammer getestet und macht das koreanische Unternehmen zum ersten Schiffbauer der Welt, der die Machbarkeit dieses Ansatzes demonstriert.
„Dies ist ein wichtiger Erfolg, der das Vertrauen darin stärkt, dass Schiffe mit flüssigem Wasserstoff in einer Werftumgebung effizient entworfen und gebaut werden können“, sagte Jason Crusan, Vizepräsident für Energielösungen bei Woodside Energy.
Meilenstein für Vergrößerung der Tanks
„Dieser Verifizierungstest war ein wichtiger Meilenstein in der Untersuchung des Transports von Flüssigwasserstoff, bei dem eines der Hauptprobleme die Notwendigkeit war, die Größe des Tanks zu vergrößern, und ist ein wichtiger Schritt in Richtung Kommerzialisierung“, unterstrich Jotaro Tamura, Senior Management Executive Officer bei MOL.
„Mit dem Erreichen dieses bemerkenswerten Meilensteins als weltweit erster erfolgreicher Verifizierung der Vergrößerung des Tanks hat HD KSOE das Engagement und die Innovation der Forschung unter Beweis gestellt“, erklärte Chi O. Kwon, Vizepräsident von Hyundai Glovis. „Wir hoffen, dass diese Leistung als solide Grundlage für künftige Fortschritte in diesem Bereich dient.“
Byeongyong Yoo, Vizepräsident von HD KSOE, kommentierte: „HD KSOE hat sich der Bereitstellung von technologischen Lösungen für die Verschiffung von Energie in großem Maßstab wie LNG, LPG, Ammoniak, CO2 und jetzt auch Wasserstoff verschrieben. Diese Wasserstoff-Vakuumsystemlösung und der groß angelegte Validierungstest seien Teil dieser Bemühungen. „Wir werden weiterhin mit führenden globalen Unternehmen zusammenarbeiten, um die Energiewende voranzutreiben und Netto-Null-Ziele zu erreichen“, so Yoo weiter.
„Mit der Verleihung dieses AiP machen wir einen weiteren großen Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung einer globalen Wasserstoffwirtschaft“, sagte Vidar Dolonen, DNV Regional Manager für Korea und Japan. „Diese fortlaufende Zusammenarbeit mit innovativen Partnern wie HD KSOE zeigt, wie wir durch gemeinsame Anstrengungen Fortschritte bei einigen der größten technischen Herausforderungen der neuen kohlenstofffreien Wirtschaft erzielen und die Voraussetzungen für einen sichereren und effizienteren Wasserstofftransport schaffen können, während sich die Welt auf sauberere Energiequellen umstellt.“
KSOE und Woodside Energy entwickeln 80.000 m³-Tanker
Die Tests wurden von Vertretern von Woodside Energy, Mitsui O.S.K. Lines (MOL), Hyundai Glovis und DNV beobachtet. KSOE arbeitet auch mit Woodside Energy zusammen, um Flüssigwasserstofftanker mit einem Fassungsvermögen von 80.000 m3 zu entwickeln, die mit den großen Wasserstofftanks ausgestattet sind. Dies ist Teil einer breiteren Zusammenarbeit, die darauf abzielt, eine integrierte Wertschöpfungskette für den Seetransport von Flüssigwasserstoff in großem Maßstab zu entwickeln.
