Das vergangene Jahr 2024 hat die drittmeisten Secondhand-Käufe in der Geschichte gesehen. MSC hatte einmal mehr den größten Appetit.
Angesichts starker Fracht- und Charterraten erlebte auch der Secondhand-Markt für Containerschiffe ein lebhaftes Jahr. Insgesamt wechselten 333 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 1,1 Mio. TEU den Besitzer – deutlich mehr als im Jahr zuvor. Da waren es 285 Einheiten mit 937.000 TEU. [ds_preview]
Unangefochten aktivster Käufer war wieder einmal MSC. Die Aponte-Reederei, Nr. 1 in der weltweiten Container-Linienschifffahrt, fügte der Flotte weitere 70 Schiffe mit 330.000 TEU hinzu, berichtet Alphaliner.
Das entsprach knapp einem Drittel aller gehandelten Secondhand-Tonnage. Im August 2020 hatte das Unternehmen mit Sitz in Genf eine beispiellose Einkaufstour gestartet. Bereits im November wurde die symbolische Schwelle von 400 erworbenen Containerschiffen übertroffen.
Dagegen muten die Aktivitäten anderer Reedereien geradezu bescheiden an. CMA CGM sicherte sich 15 Secondhand-Frachter, bei HMM waren es 10. Danach kommen schon zwei deutsche Akteure: Peter Döhle baute die Flotte mit 6 Neuzugängen aus, bei MPC Container Ships (MPCC) waren es sogar 9, allerdings waren auch andere Schiffe verkauft worden.
Auf der Verkäuferseite kamen die aktivsten Marktteilnehmer ebenfalls aus Deutschland: NSB und V Ships Hamburg gaben jeweils zwölf Schiffe ab. Die griechische Capital Ship Management trennte sich von elf Schiffen, Contships von neun Feedern.
Am häufigsten wurden Feeder (900 TEU-2.000 TEU) verkauft. Zwei Drittel aller Einheiten (68%) waren 15 Jahre und älter, während nur 4% jünger als fünf Jahre alt waren. Das Durchschnittsalter lag bei 16 Jahren.
Die weitere Markt- und Preisentwicklung hängt stark von geopolitischen Einflüssen ab, heißt es weiter bei Alphaliner. Sobald die Suez-Route wieder in großem Umfang genutzt werden kann, könnten gravierenden Überkapazitäten auftreten. Zum einen kommen in diesem Jahr rund 2 Mio. TEU auf Neubauten hinzu, etwa in gleicher Größenordnung würden Schiffe frei, die derzeit noch für den längeren Weg rund ums Kap der Guten Hoffnung gebraucht werden. Fallen gleichzeitig Raten und Schiffspreise könnten etliche Eigner die Verschrottung älterer Tonnage forcieren, die zuletzt nahezu zum Erliegen gekommen war.