Nicht nur die Containerschifffahrt erlebt aktuell einen Neubau-Boom, auch die Bestellungen von Produktentankern sind auf ein Rekordniveau geklettert.
Im Jahr 2025 stehen laut Zahlen der Bimco Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 12 Mio. tdw zur Ablieferung an. Damit steigt diese Zahl gegenüber den 3,4 Mio. tdw aus dem Jahr 2024 um nicht weniger als 256% auf ein 16-Jahres-Hoch. Zudem ist es die zweithöchste Zahl in der Geschichte.[ds_preview]
In den Jahren 2023 und 2024 seien 551 neue Schiffe mit einer Kapazität von 38,7 Mio. tdw in Auftrag gegeben worden, berichtet Niels Rasmussen, Chief Shipping Analyst bei Bimco. Dies sei ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 122 Schiffen (7,3 Mio. tdw) in den vorangegangenen zehn Jahren.
Auch deutsche Reedereien wie John T. Essberger, Gefo, German Tanker oder Leonhardt & Blumberg haben in jüngerer Vergangenheit in Tanker-Neubauten investiert.
Orderbuch für Produktentanker wächst sprunghaft
Das weltweite Orderbuch habe ein Volumen von 41,2 Mio. tdw erreicht. Zu Beginn des Jahres 2023 seien es noch 10,6 Mio. tdw gewesen, heißt es weiter. Im gleichen Zeitraum sei das Verhältnis zwischen Auftragsbestand und Bestandsflotte von 6% auf 22% sprunghaft angestiegen.
In den letzten beiden Jahren verzeichnete das MR-Segment mit 278 Schiffen die meisten Aufträge, während im LR2-Segment mit 19,2 Mio. tdw die größte Kapazität geordert worden sei. Diese beiden Segmente dominieren auch die für 2025 geplanten Auslieferungen mit 98 MR- und 52 LR2-Schiffen (4,9 Mio. tdw bzw. 6,0 Mio. tdw).
Nahezu 75% der für 2025 vorgesehenen Schiffe wurden in den letzten zwei Jahren unter Vertrag genommen. Allerdings seien nur 7% der Einheiten für den Einsatz alternativer Kraftstoffe geeignet, während weitere 12% zumindestens nachgerüstet werden könnten. Im übrigen Auftragsbestand liegt der Anteil der Schiffe, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden können, bei 11%.
Die Flotte altert – mangels Verschrottung. Das durchschnittliche Schiffsalter sei seit Anfang 2020 um mehr als 2,5 Jahre gestiegen. „Derzeit bestehen 10% der Flottenkapazität aus Schiffen, die älter als 20 Jahre sind.“