Cuxhaven, Liegeplätze
Erster Rammschlag für die neuen Liegeplätze in Cuxhaven (© NPorts / Andreas Burmann)

Auf einer Länge von 1.250 m entstehen in Cuxhaven drei neue Liegeplätze und Terminalflächen, vorranging für den Umschlag von Windkraftanlagen.

Mit dem ersten Rammschlag haben heute die Bauarbeiten begonnen. Die Fertigstellung ist für 2028 vorgesehen. [ds_preview]

„Für uns ist das eine ganz besondere Baustelle. Wir freuen uns sehr, dass es heute losgeht“, sagte Projektleiter Albert Schmidt. Die neuen Anlagen sollen über Jahrzehnte hinweg eine „Schlüsselrolle“ für die Versorgung mit erneuerbarer Energie spielen. Die neuen Liegeplätze 5–7, die zukünftig zwischen den Plätzen 1–4 und den Offshore-Liegeplätzen 8 und 9 eine durchgängige Kaje bilden werden, sollen den steigenden Bedarf von an Umschlag- und Ladeflächen für den Ausbau der Windkraft bedienen. Das zugehörige Terminal wird eine Fläche von 38 ha umfassen.

Cuxhaven, Liegeplätze
Geplante Liegeplätze 5–7 (© NPorts)

300 Mio. € Investition in Cuxhaven

Die Hafengesellschaft NPorts plant den Ausbau der Liegeplätze mit einer Investitionssumme von rund 300 Mio. €. Um die Realisierung zu unterstützen, wird das Vorhaben mit bis zu 200 Mio. € aus Mitteln der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) von Bund und Land Niedersachsen gefördert. Die verbleibenden bis zu 100 Mio. € werden durch die Hafenwirtschaft in Form von Konzessionen vorfinanziert.

„Durch die beharrliche Weiterentwicklung des Hafens haben das Land und NPorts sowie die Akteure in der Stadt dem Wirtschaftsstandort Cuxhaven einen Ruf als Vorreiter erworben. Mit dem einzigartigen Weg, den wir hier gehen, finanzieren wir gemeinschaftlich mit dem Bund, dem Land und der Wirtschaft den Hafenbau und positionieren uns als Teil der Lösung für die Energiewende“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Zwei Konzessionäre übernehmen den Betrieb der Liegeplätze. Die Firma Cuxport GmbH erhält eine Terminalkonzession für die Liegeplätze und Terminalbereiche 5 und 6.1, die nach dem Bau der Liegeplätze rund 19 Hektar umfassen wird. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant. Einen weiteren Vertrag über den anschließenden Terminalbereich 6.2 und 7 mit der gleichen Flächengröße erhält die Firma Blue Water Breb GmbH.

„Wir werden genau dann fertig sein, wenn die Anforderungen aus den bisherigen Ausbauzielen am größten sind. Mit diesem Angebot an leistungsfähiger Hafeninfrastruktur können die Logistikunternehmen vor Ort ihre On- und Offshore-Geschäfte verbindlich entwickeln“, so Hafenchef Banik weiter.

Cuxhaven, Rammschlag
© NPorts / Andreas Burmann

Lies: „Projekt von nationaler Bedeutung“

„Auf Planung und Finanzierung der Liegeplätze haben wir lange hingearbeitet – ein Kraftakt, den wir gemeinsam mit den vielen engagierten Beteiligten in der Region, dem Bund und der Wirtschaft gemeistert haben“, sagte Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, der anlässlich des ersten Rammschlags vor Ort war. „Jetzt folgt der nächste entscheidende Schritt: Der erste Rammschlag markiert den offiziellen Baubeginn eines Projekts von nationaler Bedeutung. Wir bauen hier viel mehr als nur einen Anleger. Dieses Projekt steht für eine resiliente, saubere und dauerhaft günstige Energieversorgung nicht nur für Niedersachsen, sondern für ganz Deutschland. Und es setzt Anreize für Unternehmen, sich in Niedersachsen anzusiedeln. Mit der Hafenerweiterung schaffen wir dringend benötigte Kapazitäten für die Energiewirtschaft. Cuxhaven wird weiter zu einem zentralen Logistikdrehkreuz für den Ausbau der Onshore- und Offshore-Windenergie in Deutschland und Europa. Das bringt Wertschöpfung vor Ort, sichert langfristig gute Arbeitsplätze und stärkt die wirtschaftliche Zukunft unserer Küste. Cuxhaven und NPorts schreiben hier eine vorbildliche Geschichte weiter, wie aus guten Ideen konkrete Zukunftsprojekte werden.“

Stefan Wenzel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, nannte Cuxhaven einen der wichtigsten Seehäfen an der Nordsee, um Großbauteile anzuliefern und Anlagen zu errichten.

„Die mit dem heutigen Tag beginnende Hafenerweiterung stellt sicher, dass der Hafenstandort Cuxhaven auch künftig den steigenden Anforderungen und wachsenden Komponenten gerecht werden kann“, sagte Wenzel. „Der Bau der neuen Liegeplätze ist von enormer Bedeutung für das Erreichen unserer nationalen Offshore-Ausbauziele und ein wichtiger Baustein für eine gelingende Transformation unseres Energiesystems. Ich bin sicher: Die drei zusätzlichen Liegeplätze werden die Wettbewerbsfähigkeit des Deutschen Offshore-Industrie-Zentrums stärken und zu mehr Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand in der gesamten Region beitragen. Als Bundesregierung unterstützen wir diesen Hafenausbau aufgrund dessen besonderen energie- und regionalpolitischen Tragweite mit Fördermitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Damit zeigen wir einmal mehr, dass dieses bedeutendste regionalpolitische Instrument Deutschlands die Wirtschaft vor Ort stärkt.“