Klaipėda, Litauen, Hafen, Ostsee, Baltikum, Baltic
© Port of Klaipėda

Die litauische Hafenstadt Klaipeda treibt die Energiewende im Land voran: Schon im nächsten Jahr sollen RoRo-Fähren an den ersten Kais Landstrom beziehen können.

Der Vertrag für die Installation der Infrastruktur wurde nun unterzeichnet. Bis 2028 sollen auch Container- und Kreuzfahrtschiffe davon profitieren. [ds_preview]

„Der Hafen von Klaipeda verändert sein Gesicht“, sagte Algis Latakas, CEO der Hafenbehörde. „Die Elektrifizierung der Kais ist nicht nur eine moderne Technologie, sondern auch ein klares Bekenntnis zur Stadt, der Gemeinde und der Umwelt. Stellen Sie sich vor: Schiffe, die an den Kais anlegen, stoßen weder Rauch noch Lärm aus – sie verwenden Ökostrom anstelle von Kraftstoff. Der unterzeichnete Vertrag ist der erste konkrete Schritt in Richtung dieser Vision.“

Drei Stationen, die RoRo-Fähren mit Strom versorgen, werden am Klaipeda Central Terminal installiert. Eine weitere folgt im südlichen Teil des Hafens. Alle sollen 2026 in Betrieb genommen werden.

Klaipeda plant zu 100% nachhaltigen Landstrom

Der erfolgreiche Bieter, das Energieunternehmen UAB Vakarų Resta, wurde beauftragt, den Entwurf vorzubereiten, die Bauarbeiten der Fundamente für die Umspannwerke durchzuführen und die Infrastruktur für die Verlegung der Kabel von den Umspannwerken zu den Kais vorzubereiten. Diese Arbeiten sollen bis Mai abgeschlossen sein, der Auftragswert beträgt 238.000 €.

Nach der Umsetzung dieses Infrastrukturprojekts plant der Hafen von Klaipeda, Strom von Lieferanten zu kaufen, die ihn aus erneuerbaren Quellen – Wind- und Sonnenenergie – erzeugen. Das Projekt zur Elektrifizierung der Kais wird teilweise im Rahmen des Verkehrsprogramms der Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) finanziert. Für das Projekt, das einen Wert von rund 11 Mio. € hat, sind EU-Mittel in Höhe von 8,6 Mio. € vorgesehen. Die Elektrifizierung der Kais ist auch an jenen Kais geplant, an denen Containerschiffe und Kreuzfahrtschiffe sowie die Flotte des Hafens von Klaipeda anlegen. Das gesamte Projekt zur Elektrifizierung der Hafenkais soll 2028 abgeschlossen sein.

Auch weitere Häfen bereiten sich auf die Nutzung von Landstrom vor, teils mit EU-Fördermitteln. Dazu gehören unter anderem Aarhus, Göteborg, Stockholm und auch Bremerhaven, in die insgesamt 20 Mio. € für den Ausbau investiert wird. Als größter deutscher Hafen baut auch Hamburg seine Landstrom-Kapazitäten deutlich aus: Während die Kreuzfahrt-Terminals schon seit einiger Zeit Elektrizität an den Kais beziehen, folgten zuletzt auch die ersten Anschlüsse für Containerschiffe.