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Vor der Container-Windkraftanlage (v.l.): Dr. Matthäus Wuczkowski (Abteilungsleiter Nachhaltigkeit und Innovation bei NPorts), Jens Kampen (Elektrotechnik bei NPorts in Emden), Aiko Hollander (Leiter NPorts-Niederlassung in Emden) und Thomas Tröster (Teamleiter Elektrotechnik bei NPorts in Emden). (© NPorts /Mädler)

Gemeinsam mit dem Schweizer Start-up FlowGen hat Niedersachsen Ports in Emden die erste Container-Windkraftanlage in einem deutschen Seehafen errichtet.

Schon am ersten Wochenende übertraf die Leistung der Anlage die Erwartungen. Pro Jahr soll sie 45.000 kWh an erneuerbarem Strom produzieren.[ds_preview]

Das „Mini-Kraftwerk“ kombiniert Windkraft-, Photovoltaik- und Batteriespeicher-Technologie. Auch Autos sollen daran aufgeladen werden können. Die Anlage wird im Rahmen des EU-geförderten Interreg-Projekts „REDIIPorts“ im Hafen getestet. 60% der Kosten werden durch das Programm abgedeckt.

„Wenn man bedenkt, was die Anlage alles bietet, ist sie wie das Schweizer Taschenmesser unter den Windkraftanlagen“, sagt Thomas Tröster, Teamleiter Elektrotechnik bei Niedersachsen Ports (NPorts) in Emden. Er und sein Team-Kollege Jens Kampen haben das REDIIPorts-Projekt („Renewable Energy Development and Intelligent Implementation in Ports“) von Anfang an begleitet. Schon länger beschäftigen sie sich mit der Möglichkeit, nachhaltigen Strom im Emder Hafen zu erzeugen. Zunächst legten sie den Fokus auf Kleinstwindkraftanlagen, die von FlowGen entwickelte Container-Windkraftanlage (WKA) biete jedoch mehr Leistung.

„Wind haben wir im Emden mehr als genug“

„Wir wollen technische Möglichkeiten ausschöpfen, die kostengünstig, einfach umzusetzen und trotzdem ertragreich sind“, so Kampen. „Wind haben wir in Emden mehr als genug, deswegen sind die Container-WKA ideal. Schon am Wochenende nach der Installation der Anlage hat ihre Leistung unsere Erwartungen übertroffen.“

Zwei Windräder stehen diagonal zueinander auf einem handelsüblichen Container. Außerdem ist der Container mit PV-Anlagen, Batteriespeicher und PKW-Ladeinfrastruktur ausgestattet. Die Rotorblätter und der Mast der Windräder bestehen aus leichten und robusten Komposit-Materialien. „Besonders ist, dass wir dieses Projekt mit vergleichsweise weniger Aufwand und geringen Kosten umsetzen konnten“, so Kampen.

Teamleiter Thomas Tröster führt aus: „Container-WKA sind kleine Anlagen mit hohem Ertrag. Über 45.000 kWh Strom im Jahr sollen durch die Anlage nutzbar gemacht werden. Damit können wir problemlos das Hauptgate zum Hafen und die zugehörigen Räumlichkeiten betreiben sowie den Parkplatz beleuchten. Den Rest speisen wir in unser Netz ein.“

Container-Windkraftanlage, Container-WKA, Flowgen, Emden
Container-WKA des Schweizer Unternehmens FlowGen. (© NPorts/Mädler)

Um Häfen klimafreundlicher zu gestalten, grünen Strom zu erzeugen und Emissionen einzusparen, sei es wichtig, einen ganzheitlichen Blick für Möglichkeiten der erneuerbaren Energien zu haben, so Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG. „Kleinformatige Lösungen sind optimal, um Ideen wie diese hier auszuprobieren“, sagte er. „Alle innovativen Lösungen, die uns nach vorne bringen, begrüßen wir bei NPorts – ob klein oder groß. Der Hafen Emden bietet hierfür günstige Windverhältnisse und ist bestens geeignet.“

Dirk Küster, CEO des Schweizer Technologieunternehmens FlowGen, freut sich über die Zusammenarbeit mit NPorts: „Es ist eine große Ehre, unser Mobile Green Center am Emder Hafen zu installieren“, sagte er. „Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Energieversorgung von Häfen und anderen Infrastrukturen spielt. Mit unseren besonderen Lösungen tragen wir gerne dazu bei.“