
Um die Hauptstadt Dakar zu entlasten, entsteht im Senegal ein neuer Seehafen. Die Arbeiten im 50 km südlichen Ndayane haben bereits begonnen.
Perspektivisch sollen dort zwei Megamax-Containerschiffe gleichzeitig abgefertigt werden können – damit wäre der Hafen einer der größten an der afrikanischen Westküste.[ds_preview]
Laut Angaben des Logistikunternehmens DP World, das den Hafen von Dakar betreibt, befindet sich das dortige Terminal an seiner Kapazitätsgrenze. Ein zweiter Hafen werde die Hauptstadt daher entlasten und gleichzeitig zu einem „Motor für das Wirtschaftswachstum im Senegal“ werden, heißt es. Die Umschlagskapazität des westafrikanischen Landes werde somit deutlich steigen.
Jan De Nul setzt stärksten Dredger ein
Der erste Schritt ist das Ausbaggern eines 5 km langen Zugangskanals. Das belgische Unternehmen Jan De Nul hat mit den Arbeiten, bei denen rund 10 Mio. m3 Erde bewegt werden, bereits begonnen. „Das ist keine leichte Aufgabe, da der Meeresboden im Kanal hauptsächlich aus hartem Gestein besteht und die Bedingungen im Atlantik rau sein können“, sagte Dominique Bombaert, Area Manager für den Senegal. „Man braucht ein leistungsstarkes Baggerschiff, das auch groß genug ist, um bei schwierigen Wellenbedingungen weiterarbeiten zu können. Deshalb setzen wir unseren größten und leistungsstärksten Dredger ein, die ,Willem Van Rubroeck‘, um die Arbeit zu erledigen.“
Mit dem Baggergut wird eine Fläche von 89 ha aus dem Meer gewonnen, die als Terminal für die Lagerung von Containern und maritime Dienstleistungen dienen soll. Insgesamt werden die Arbeiten voraussichtlich zweieinhalb Jahre dauern.
Einer der größten Häfen Westafrikas
Nach der Fertigstellung wird der Hafen von Ndayane in der Lage sein, zwei der größten Containerschiffe der Welt gleichzeitig aufzunehmen, was ihn zu einem der größten Häfen Westafrikas machen wird. Für Senegal bedeutet dies Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze. Die Planung und Ausführung der Arbeiten werden laut Jan de Nul mit Sorgfalt durchgeführt, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. So wurde eine umfassende Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführt, die auch Untersuchungen zu sensiblen Bereichen wie Seegrasfeldern umfasst.
Jan De Nul arbeitet außerdem an einem neuen Containerkai für den Hafen von Valencia, und ein neuer Tiefwasserhafen in Georgien ist in Planung. Das Unternehmen prägt die Modernisierung von Häfen weltweit. Dominique Bombaert: „Jan De Nul positioniert sich als Weltbauer, als Experte für Wasser, Land und Energie, mit dem höheren Ziel, die Lebensqualität künftiger Generationen zu bewahren oder zu verbessern“, fuhr Bombaert fort. „Zugängliche Häfen, die gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels widerstandsfähig sind, sind der Schlüssel zu unserer globalen Wirtschaft. Mit diesem Projekt leisten wir einen wertvollen Beitrag zum Welthandel.“