
Die Einkaufsallianz Zemba, ein Zusammenschluss großer Seefrachtkunden, hat eine neue Ausschreibung für emissionsarme Containertransporte gestartet.
Ziel ist es, die kommerzielle Einführung von E-Fuels im maritimen Sektor zu fördern, heißt es. Die rund 40 Mitglieder von Zemba (Zero Emission Maritime Buyers Alliance) schreiben eine Transportleistung von etwa 86 Mrd. tsm (Tonnen-Seemeilen) aus, die ab 2027 mit emissionsarmen Kraftstoffen erbracht werden sollen. So sollen etwa 1,5 Mio. TEU im Transpazifik-Verkehr befördert werden. [ds_preview]
E-Fuels
sind synthetische Kraftstoffe, die durch den Einsatz von elektrischem Strom aus Wasser und CO2 hergestellt werden
Führende Verlader wie Amazon, Ikea oder Tchibo bieten im Gegenzug garantierte Ladungsmengen einschließlich eines Aufpreises bei der Frachtrate. Dafür müssten dann Kraftstoffe wie E-Methanol zum Einsatz kommen. Ingrid Irigoyen, CEO bei ZEMBA, hat Reedereien und Reederei-Konsortien jetzt aufgefordert, ihre Angebote einzureichen.
Die Verträge mit einer Laufzeit von drei bis fünf Jahren sollen 2027 starten und sich den Angaben zufolge auf Fahrten von Asien zur Westküste der USA beziehen. Auf diesem Weg ließen sich 470.000 t an Treibhausgas-Emissionen einsparen, heißt es.
Die Mitglieder der Allianz hoffen, dass durch diese Initiative die Kosten für E-Fuels sinken und die Verfügbarkeit verbessert wird. Sie sind daher bereit, einen Aufpreis auf die Transportkosten für die – gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen – deutlich teureren E-Fuels zu zahlen. „Erst, wenn dieser Markt in Gang kommt, werden die Kosten sinken“, sagt Irigoyen.
Gleichzeitig fordert Zemba, diese Bemühungen durch internationale Vorschriften zu unterstützen. Der IMO-Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt (MEPC) will im April erneut über eine Regulierung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beraten. Im Kern geht es dabei um eine künftig global geltende CO2-Abgabe – um die Details wird unter den Mitgliedsstaaten aber noch gerungen.
In einer ersten Ausschreibung im September 2023 war der Transport von 600.000 TEU vergeben worden. Damals lautete die Vorgabe, dass die verwendeten Kraftstoffe 90% weniger Treibhausgase über den gesamten Lebenszyklus verursachen. Gewinner für die Transporte zwischen Singapur und Rotterdam im Zeitraum von 2025 bis 2026 war die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd.
Zemba und Strategien zur Dekarbonisierung der Schifffahrt standen auch im Fokus beim HANSA-FORUM 2024 in Hamburg.