Göteborg, Gothenborg, Emission
© Port of Gothenborg

Die Linienreedereien haben die Kosten von Containertransporten deutlich verteuert. Grund sind die steigenden emissionsbezogenen Zuschläge.

Laut dem Branchendienst Alphaliner erheben die Reedereien Zuschläge in Höhe von bis zu 150% auf den einzelnen Container für Transporte zwischen Asien und Europa, um die Kosten für die fälligen CO2-Zertifikate abzufedern. [ds_preview]

Das europäische Emissionshandelssystem (ETS) verlangt von den Reedereien, 70% der CO2-Emissionen durch den Kauf von Zertifkaten zu kompensieren. Im vergangenen Jahr waren es noch 40%. Dies gilt für die Hälfte aller Emissionen bei Reisen, die in der EU beginnen oder enden, aber für alle Emissionen bei Reisen ausschließlich in EU-Gewässern.

Die seit Januar dieses Jahres geltende FuelEU-Verordnung wird Kosten noch einmal steigen lassen. Die neue Vorgabe verpflichtet Reedereien dazu, die Treibhausgas-Energieintensität aller Schiffen, die Europa anlaufen, um 2% gegenüber dem Ausgangswert von 2020 zu senken. Bis 2050 wird allerdings eine schrittweise Einsparung von 80% gefordert.

Die großen Linienreedereien reichen die Kosten direkt an ihre Ladungskunden weiter. Spitzenreiter ist laut Alphaliner die chinesische Cosco Shipping Lines, die im aktuellen Quartal 71 € pro TEU in Rechnung stellt – gegenüber 28 € im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das entspricht einer Steigerung von 150%.

Maersk und Hapag-Lloyd berechnen 46 € bzw. 42 € je TEU, eine Erhöhung um 130% und 83%. Bei HMM und ONE gilt ein Aufschlag von 100% und 91%. Diesen Zuschlägen stehen  allerdings hohe Frachtraten gegenüber – zwischen Asien und Nordeuropa kostet der Conainer derzeit 1.805 $/TEU.

Dabei ist der Preis der Zertifikate (EUA) im bisherigen Jahresverlauf gesunken und lag bei 65,55 € je t/CO2– gegenüber 81,54 € im ersten Quartal 2024.