![APMT2024 Göteborg, Gothenborg, Emission](https://hansa-online.de/wp-content/uploads/2025/01/APMT2024-696x464.jpg)
Die Linienreedereien haben die Kosten von Containertransporten deutlich verteuert. Grund sind die steigenden emissionsbezogenen Zuschläge.
Laut dem Branchendienst Alphaliner erheben die Reedereien Zuschläge in Höhe von bis zu 150% auf den einzelnen Container für Transporte zwischen Asien und Europa, um die Kosten für die fälligen CO2-Zertifikate abzufedern. [ds_preview]
Das europäische Emissionshandelssystem (ETS) verlangt von den Reedereien, 70% der CO2-Emissionen durch den Kauf von Zertifkaten zu kompensieren. Im vergangenen Jahr waren es noch 40%. Dies gilt für die Hälfte aller Emissionen bei Reisen, die in der EU beginnen oder enden, aber für alle Emissionen bei Reisen ausschließlich in EU-Gewässern.
Die seit Januar dieses Jahres geltende FuelEU-Verordnung wird Kosten noch einmal steigen lassen. Die neue Vorgabe verpflichtet Reedereien dazu, die Treibhausgas-Energieintensität aller Schiffen, die Europa anlaufen, um 2% gegenüber dem Ausgangswert von 2020 zu senken. Bis 2050 wird allerdings eine schrittweise Einsparung von 80% gefordert.
Die großen Linienreedereien reichen die Kosten direkt an ihre Ladungskunden weiter. Spitzenreiter ist laut Alphaliner die chinesische Cosco Shipping Lines, die im aktuellen Quartal 71 € pro TEU in Rechnung stellt – gegenüber 28 € im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das entspricht einer Steigerung von 150%.
Maersk und Hapag-Lloyd berechnen 46 € bzw. 42 € je TEU, eine Erhöhung um 130% und 83%. Bei HMM und ONE gilt ein Aufschlag von 100% und 91%. Diesen Zuschlägen stehen allerdings hohe Frachtraten gegenüber – zwischen Asien und Nordeuropa kostet der Conainer derzeit 1.805 $/TEU.
Dabei ist der Preis der Zertifikate (EUA) im bisherigen Jahresverlauf gesunken und lag bei 65,55 € je t/CO2– gegenüber 81,54 € im ersten Quartal 2024.