Trotz einer erneuten Zunahme schwerer Schäden in der weltweiten Schifffahrt haben die deutschen Transportversicherer im vergangenen Jahr besser abgeschnitten.
Das geht aus der Jahresstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor, die Mitte Februar in Berlin vorgestellt wurde. [ds_preview]
Demnach verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote im Segment der Transport- und Luftfahrtversicherung 2024 auf 95%. Das bedeutet: Nach Abzug von Schäden, Verwaltungs- und Akquisitionskosten verblieben 5% der Prämieneinnahmen als Überschuss. Im Vorjahr hatte die Quote 96,8%, im Jahr 2022 sogar 100,1% betragen. Die Versicherer konnten ihr Geschäftsvolumen im Transportbereich erneut leicht ausbauen, das Beitragsaufkommen stieg um rund 2% auf 2,6 Mrd. €. Den Schwerpunkt bildet dabei traditionell die Warentransportversicherung. Die Zahlen decken den Markt allerdings nicht lückenlos ab. So ist die Allianz als führender Player kein Mitglied des GDV. Das Unternehmen verzeichnete eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr ein weltweites Prämienvolumen von 1,5 Mrd. € in der Transportsparte.
Weniger betreute Schäden für Versicherer
Die GDV-Zahlen werden nicht in Untersegmente wie Seekasko oder Ware aufgeschlüsselt. Es zeichnet sich aber ab, dass 2024 auch ein relativ gutes Jahr für die Seekaskoversicherer war. So berichtet der Verein Hanseatischer Transportversicherer (VHT), der alle führenden Akteure im Kaskosegment im deutschen Markt vereint, von einem starken Rückgang der betreuten Schäden 2024 auf 53,3 Mio. €, von 171,5 Mio. € im Vorjahr.
Nach einem „exorbitant schlechten Vorjahr“ sei der Schadenaufwand jetzt sogar unter das durchschnittliche Niveau früherer Jahre gefallen, sagte der VHT-Vorsitzende Tobias Braun. „Das ist eine sehr gute Nachricht für den deutschen Kaskomarkt.“ Anders als im Vorjahr lagen die drei größten Einzelschäden im Seekaskosegment beim VHT jeweils deutlich unter 10 Mio. €. Am teuersten war nach aktueller Schätzung ein Brand auf einem Ro/Ro-Schiff (7,3 Mio. €) gefolgt von einem Brand auf einem General Cargo Ship (3,1 Mio. €) und beschädigten Schwimmdock (1,5 Mio. €). (mph)