
Die beiden größten P&I Clubs – Gard und NorthStandard – melden deutliche Tonnagezuwächse und zeigen sich mit der Beitragsentwicklung zufrieden.
Die P&I Clubs haben nach Angaben aus dem Markt ihre angekündigten Beitragsanhebungen in der Schiffshaftpflichtversicherung relativ erfolgreich durchsetzen können. Bei der traditionellen Vertragserneuerung per 20. Februar ging es um Prämienerhöhungen von bis zu 7,5% zuzüglich höherer Rückversicherungszuschläge und einer Anhebung der Franchisen (Selbstbehalte). [ds_preview]
Maklern zufolge war es nur in absoluten Ausnahmefällen möglich, die Prämien auf gleichem Niveau zu halten. „In früheren Jahren war das leichter. Diesmal mussten fast alle mehr bezahlen“, berichtet ein Makler.
Die beiden größten P&I Clubs – Gard und NorthStandard – ziehen für sich eine positive Bilanz der gestern abgeschlossenen Renewals. „Wir haben nicht nur die erforderlichen Prämienerhöhungen für die langfristige Stabilität sichergestellt, sondern auch 10 Mio. BRZ an zusätzlicher Tonnage zur Ablieferung im kommenden Jahr gewonnen“, erklärte Bjørnar Andresen, Chief Underwriting Officer von Gard.
Der norwegische Club hatte sich vorgenommen, das Prämienniveau um mindestens +4% anzuheben, räumte seinen Mitgliedern aber gleichzeitig einen einmaligen Rabatt von 10% auf die Prämie ein. Die versicherte Tonnage (“owned”) liegt den Angaben zufolge aktuell – also ohne den avisierten Zuwachs von 10 Mio. BRZ – bei 298 Mio. BRZ und damit rund 4% über dem Stand von vor zwölf Monaten.
NorthStandard – die Nummer zwei der Branche – konnte die geplanten Beitragsanhebungen von +5% eigenen Angaben zufolge ebenfalls umsetzen. Die versicherte Tonnage sei von 260 Mio. BRZ im vergangenen Jahr auf jetzt über 270 Mio. BRZ angewachsen, teilt der Versicherer mit Hauptsitz im britischen Newcastle mit.
2024/25 sei ein sehr anspruchsvolles Jahr für die P&I-Versicherung gewesen, da es nach einigen ruhigen Jahren wieder vermehrt Großschäden gegeben habe. NorthStandard selbst habe vier Schäden von je über 10 Mio. $ an den Pool der International Group melden müssen – dem Dachverband der P&I Clubs, der ein gemeinsames Rückversicherungsprogramm für alle zwölf Mitglieder unterhält.
Versicherungsmakler verzeichneten bei den diesjährigen Renewals relativ geringe Flottenverschiebungen zwischen den Clubs, da offenbar keine großen Zugeständnisse zu erzielen waren. (mph)