Donald Trump, USA, Präsident
Donald Trump, 45. und 47. Präsident der USA (© The White House)

Anfang März sind die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle gegen Mexiko, Kanada und China in Kraft getreten.

Zumindest beim Export von LNG trifft das auch die Amerikaner selbst: Einige US-Firmen exportieren Flüssiggas über Mexiko. [ds_preview]

Mexiko entwickelt sich zu einem wichtigen Standort für den Export von US-LNG, da das Gas über Pipelines aus Texas, Arizona und New Mexico ins Land gelangt. Mehrere LNG-Projekte sind in Planung, darunter Terminals in Altamira, Costa Azul und Salina Cruz.

Die Exportgenehmigungen für US-Gas waren unter Joe Biden ausgesetzt, wurden jedoch am ersten Tag von Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus wieder freigegeben. Dennoch bestehen Unsicherheiten, da der durch den US-Präsidenten Donald Trump angezettelte Handelskrieg und mögliche Spannungen mit Mexiko in Bezug auf Handel und Zölle, Migration und eine Reihe weiterer Themen, die LNG-Exporte beeinflussen könnten. Falls sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Mexiko verschlechtern, könnten pauschale Strafzölle auf mexikanische Exporte auch US-Unternehmen treffen, die LNG über Mexiko verschiffen. Trump könnte sich damit also ins eigene Fleisch schneiden.

LNG keinesfalls eine saubere Alternative

Zudem warnen Umweltschützer, dass LNG keineswegs eine saubere Alternative sei, da Emissionen entlang der Lieferkette ausgelagert werden. Analysten mahnen, dass der globale LNG-Boom in eine Blase münden könnte, da bis 2026 ein Überangebot droht. Während Europas LNG-Nachfrage nach dem anfänglichen Anstieg durch den Ukraine-Krieg wieder sinkt, könnten in Asien wirtschaftliche Herausforderungen und Chinas Politik zur Förderung heimischer Industrien die Importe begrenzen.

Kritiker bemängeln zudem, dass die Branche bewusst ein Überangebot fördert, um künstliche Nachfrage zu erzeugen. Die Nachfrage sinkt, doch die meisten Akteure kaufen LNG mit der Absicht, es weiterzuverkaufen, wodurch ein künstlicher Markt entsteht. Gleichzeitig wird die Infrastruktur weiter ausgebaut.

Investitionen in LNG-Infrastruktur mit langen Amortisationszeiten bergen Risiken, insbesondere für institutionelle Anleger wie Pensionsfonds. Mit einem weiteren Rundumschlag plant die Trump-Regierung massive Hafengebühren von bis zu 1,5 Mio. $ (1,43 Mio. €) pro Anlauf für chinesische und in China gebaute Schiffe, um die Dominanz des Landes der Mitte im Schiffbau und -fahrt einzudämmen. Doch laut des niederländischen Finanzinstituts ING würden diese Kosten letztlich vor allem US-Unternehmen treffen, da sie von Reedereien an amerikanische Importeure und Exporteure weitergegeben werden.

Trump gefährdet Wettbewerbsfähigkeit der US-Exporteure

Da China 60% der weltweiten Containerfrachter produziert, wären auch viele nicht-chinesische Reedereien betroffen, die chinesisch gebaute Schiffe nutzen. Da die Hafengebühren für die gesamte Flotte einer Reederei berechnet werden, reicht es nicht aus, einzelne in China gebaute Schiffe auf andere Routen umzulenken. Die zusätzlichen Kosten würden daher auf die gesamten Transportpreise umgelegt werden, wodurch US-Exporteure ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächen würden. Da kanadische Häfen wie Prince Rupert und Vancouver den geplanten Gebühren nicht unterliegen, könnten amerikanische Schiffe dahin umgeleitet werden. Von dort aus könnten Waren auf dem Schienenweg in die USA transportiert werden. Dadurch würden die Transportkosten ebenfalls steigen.

Zusätzlich schlägt Trump vor, dass bis 2032 mindestens 15% der US-Exporte auf US-geflaggten Schiffen transportiert werden müssten, wovon 5% auf in den USA gebauten Schiffen entfallen sollen. Doch US-Werften haben laut ING weder die Kapazität noch die Arbeitskräfte, um in kurzer Zeit genügend Schiffe zu bauen. (rup)