
Die dänische Fährreederei Molslinjen muss den Sommerfahrplan umgestalten, da die beiden Elektrofähr-Neubauten „Nerthus“ und „Tryfing“ von der türkischen Cemre-Werft verspätet ausgeliefert werden.
Somit tauscht die Reederei nun mehre Fähren durch, um den Fährdienst zur Ostseeinsel Samsø einheitlich zu gestalten. Im Gegenzug werden die Tickets im gerade veröffentlichten Fahrplan für den Rest des Jahres 2025 günstiger.[ds_preview]
Durch die verspätete Ablieferung, Gründe werden seitens der Reederei nicht genannt, tauscht Molslinjen die beiden Elektrofähren für die Fährrouten Alslinjen und Samsølinjen durch. Das bedeutet, dass Alslinjen auf seine Elektrofähre warten muss, während Samsølinjen die für Alslinjen geplante Elektrofähre erhält.
Molslinjen priorisiert E-Fähre nach Samsø
Die erste Elektrofähre Dänemarks, die „Nerthus“, die für die Alslinjen gebaut wurde, wird voraussichtlich am 16. Juni 2025 in Betrieb gehen – allerdings nun für Samsølinjen. Bis dahin wird die Ersatzfähre „Fynshav“ verkehren, die an den verkehrsreichsten Tagen täglich bis zu vier Doppelfahrten durchführen wird.
„Samsø ist ein Reiseziel, in dem die Zahl der Passagiere im Sommer deutlich zunimmt. Daher müssen wir in der Lage sein, eine Fähre mit mehr Kapazität einzusetzen. Deshalb haben wir uns entschieden, die Fähre von Alslinjen nach der Ablieferung nach Samsø zu schicken“, sagt Kristian Durhuus, Vorstandsvorsitzender von Molslinjen.
Die „Nerthus“ mit der Baunummer 1098 war ursprünglich zur Ablieferung Spätsommer 2024 bestellt, die „Tyrfing“ mit der Baunummer 1099 war für Anfang 2025 vorgesehen. Die beiden 116,8 m langen und 18,2 m breiten Schiffe wurden von OSK Ship Tech AS entworfen und nach den Vorschriften von Bureau Veritas gefertigt. Sie bieten bis zu 600 Personen und 188 Pkw Platz. Wann die „Tryfing“ von der Cemre-Werft abgeliefert wird ist bislang noch nicht bekannt.
Den knapp 4.000 Einwohnern und den Reisenden nach Samsø sind dynamische Preise nicht fremd, da es bereits jahreszeitlich bedingt unterschiedliche Preise gibt, doch sollen es jetzt noch ein echtes Low-Cost-Ticket geben: Für einen normalen Pkw beginnen die Preise ganzjährig bei 99 DKK (ca. 13,30 €) für eine Überfahrt – und in der absoluten Hochsaison an einem Sommersamstag kostet das teuerste Ticket maximal 392 DKK (52,50 €) für einen normalen Pkw.
„Wir hoffen, dass dies dazu beiträgt, Samsø auch außerhalb der Hochsaison zu einem beliebten Reiseziel zu machen“, so Durhuus. Der Fahrplan für die Samsø-Linie wurde nun für den Rest des Jahres bereits aktualisiert.
Die 12,06 km² große Insel Samsø liegt zwischen der Ostküste Jütlands, der seeländischen Halbinsel Røsnæs und Fünen. Durch das besonders milde Klima gilt Samsø heute auch als „Gemüsegarten der Ostsee“. Unter Energiefachleuten ist das Eiland längst über alle Grenzen hinaus bekannt, da hier die Energiewende schon gemeistert wurde. 1997 gewann Samsø einen Regierungswettbewerb als Model Erneuerbare Energie Gemeinschaft. Mittlerweile stammen 100% des Stroms auf der Insel aus Windkraft und Biomasse. (CE)