
Der Kapitän des Frachters „Solong“, der am Montag mit dem Tanker „Stena Immaculate“ vor Großbritannien kollidiert ist, wurde festgenommen.
Gegen den 59-Jährigen bestehe der Verdacht der grob fahrlässigen Tötung, wie die Behörden mitteilten. Ein zunächst als vermisst gemeldetes Besatzungsmitglied wurde inzwischen für tot erklärt.
Zunächst war angenommen worden, dass der Frachter in Folge der Kollision am Montag sinken werde. Das britische Verkehrsministerium teilte nun jedoch mit, dass die „Solong“ stabil sei. Obwohl die Brände an Bord beider Schiffe gelöscht werden konnten, bestehe auf dem zur Reederei Ernst Russ gehörenden Frachter noch immer die Gefahr, dass das Feuer wieder aufflammen könnte.
Die Ladung der Schiffe soll schnellstmöglich gesichert werden, heißt es weiter. Das niederländische Bergungsunternehmen Boskalis teilte mit, dass die „Solong“ und die „Stena Immaculate“ inzwischen nicht mehr ineinander verkeilt seien.
Insgesamt 36 Besatzungsmitglieder, 13 davon von der „Solong“, konnten nach dem Unglück gerettet werden. Vom 14. Crewmitglied fehlt allerdings weiter jede Spur, die Küstenwache hat die Suche inzwischen eingestellt und den Mann für tot erklärt.
Weitere Details zur Festnahme des Kapitäns wurden bisher nicht bekannt gemacht. Die Ermittler sind derzeit dabei, den Hergang der Havarie zu rekonstruieren. Man gehe nach dem jetzigen Stand allerdings nicht davon aus, dass der Kapitän das Unglück bewusst herbeigeführt hat.