Am Sonntag sank die in Polen gebaute „MSC Elsa 3 “ vor der indischen Küste. Die Besatzung wurde nicht verletzt.
Das Schiff war mit über 600 Containern beladen, einige davon mit Gefahrgut. Dazu hatte es mehr als 450 t Kraftstoff gebunkert. Nun wächst die Sorge um Umweltschäden. [ds_preview]
Die unter liberianischer Flagge fahrende „MSC Elsa 3“ befand sich in Fahrt von Vizhinjam zum Hafen von Kochi an der südindischen Küste, als sie am frühen Samstagmorgen starke Schlagseite von 26 Grad bekam. Am frühen Sonntagmorgen kenterte und sank der Feeder schließlich 14,6 Seemeilen (ca. 27 km) vor der Küste. Die Besatzung konnte einen Notruf absetzen, woraufhin die indische Küstenwache einen Rettungseinsatz startete. Am Samstag konnten bereits 21 der Crewmitglieder gerettet werden, die verbleibenden drei folgten am Sonntag.
Gefahrgut-Container treiben im Meer
„Das Wetter war rau, und es muss interne Probleme auf dem Schiff gegeben haben“, sagte Kapitän Alexander Ivanov. Er sprach der Marine und der Küstenwache seinen Dank für die schnelle Rettung und die reibungslose Kommunikation aus.
Das Sinken der „MSC Elsa“ vor dem Bundesstaat Kerala löste sofortige Umweltmaßnahmen aus. Der 184 m lange Feeder war mit 640 Containern beladen, darunter 13 mit Gefahrgut und 12 mit dem umweltschädlichen Salz Calciumcarbid. Mehr als 100 Container sollen ins Arabische Meer vor Indien gefallen sein, von denen ein Viertel Berichten zufolge in Richtung Küste treibt oder bereits angespült wurde.
Die Behörden bestätigten den Austritt von Schiffskraftstoffen – 367,1 t schwefelarmer Krafstoff (VLSFO) und 84,44 t Diesel. Obwohl bisher kein größerer Ölteppich gemeldet wurde, hat die indische Küstenwache zwei Schiffe und ein Dornier-Flugzeug eingesetzt, um die Situation zu überwachen. Um eine Teppichbildung zu verhindern, wird großräumig Dispergiermittel eingesetzt
„MSC Elsa 3“ vor fast 30 Jahren gebaut
Die 28 Jahre alte „MSC Elsa 3“ wurde 1997 im polnischen Szczecin gebaut und zuletzt von der Mediterranean Shipping Company (MSC) betrieben. Die ehemalige „Jan Richter“ wechselte im Laufe ihres Lebens neunmal den Namen. 2016 war das Schiff in eine Kollision vor dem Jemen verwickelt, 2021 in einen Piratenangriff vor Nigeria.
Schiffe in der Region wurden angewiesen, die letzte bekannte Position des gesunkenen Schiffes zu meiden und erhöhte Wachsamkeit gegenüber treibenden Containern und möglichen Ölteppichen zu wahren. (JW)