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Die »heimischen« Reedereien Jan De Nul und Deme haben in zwei Konsortien weitere Aufträge für den Bau der künstlichen Prinzessin-Elisabeth-Insel (»Elia«) bekommen. Es geht um Kabelverlegung.

Jan de Nul hat im Rahmen des Inselprojekts, das als Energie-Hub konzipiert ist, im Konsortium mit LS Cable & System einen Auftrag für die Lieferung, Installation und Prüfung von drei 220-kV-Wechselstromkabeln erhalten.[ds_preview]

Schon im vergangenen Jahr hatte sich Jan de Nul gemeinsam mit Deme einen großen Auftrag für das Projekt gesichert.

Nun geht es um Unterwasserkabel. Sie sollen erneuerbare Energie im Umfang von 3,5 GW von der Prinzessin-Elisabeth-Insel an das belgische Hochspannungsnetz an Land übertragen. Die künstliche Energieinsel wird in Belgien als »wichtiger Meilenstein für den Übergang des Landes und Europas zu erneuerbaren Energien« bewertet und sei »von entscheidender Bedeutung für die Integration der Energiesysteme.«

Princess Elisabeth Insel

– 45 km vor der belgischen Küste
– 6 ha Grundfläche
– Wichtiger Schritt zur Erzeugung von 300 GW Offshore-Strom bis 2050 in Europa
– Nimmt 3,5 GW HVACE auf und transformiert sie auf 220 kV für den Transport zum Festland
– Verbindungsknotenpunkt mit dem britischen und dänischen Stromnetz

Aktuell wird die Insel noch gebaut. Sie soll ein Stromdrehkreuz werden, das sowohl die Kabel der zweiten Offshore-Windzone in Belgien (der Prinzessin-Elisabeth-Zone) als auch künftige Kabelverbindungen zu anderen europäischen Nordseeländern wie dem Vereinigten Königreich und Dänemark bündelt. Sie wird auf mit Sand gefüllten Betonsenkkästen errichtet und fast ausschließlich die Übertragungsinfrastruktur beherbergen. Die Gesamtkapazität der künstlichen Energieinsel wird ausreichen, um etwa 3,5 Millionen belgische Haushalte mit Ökostrom zu versorgen.

Wim Dhont, Leiter Offshore-Kabel bei der Jan De Nul Gruppe, sagte, mit einer vielseitigen Flotte sei Jan de Nul in der Lage, eine Lösung aus einer Hand anzubieten, die die Verlegung von Offshore-Kabeln, das Ausbaggern, den Schutz von Felsen sowie Bau- und Umweltarbeiten umfasst.

 

 

Das Reederei- und Wasserbauunternehmen und LS Cable erneuern damit auch ihre Partnerschaft nach früheren Kooperationen.

Der Vertrag umfasst alle Arbeiten für drei 220-kV-Hochspannungskabel mit einer Gesamtlänge von 165 km. Die Verlegung wird im Jahr 2028 erfolgen. LS Cable ist für das Design und die Produktion der Kabel in seinem Werk in Südkorea verantwortlich. Jan De Nul wird mit seiner Flotte für den Transport, die Verlegung und den Schutz der Kabel zwischen der Insel und der belgischen Küste sorgen, indem es seine Kabelverlegeschiffe »Connector« und »Willem de Vlamingh« sowie das Offshore-Unterstützungsschiff »Adhémar de Saint-Venant «einsetzt. Die Schleppsaugbagger der Jan De Nul-Flotte sollen den Meeresboden vor der Kabelverlegung ebnen.

Deme kooperiert mit Hellenic Cables für künstliche Insel

Auch die ebenfalls belgische Reederei-, Offshore- und Wasserbaugruppe Deme hat einen Auftrag für die Insel erhalten – Gemeinsam mit dem Kabelhersteller Hellenic Cables.

Deme arbeitet laut CEO Luc Vandenbulcke derzeit an dem größten Projekt für die Verkabelung zwischen den einzelnen Anlagen im Windpark Dogger Bank – dem größten Windpark der Welt. In diesem Jahr wurden zudem Aufträge für IJmuiden Ver Alpha und Nederwiek 1 eingeholt.

Der neue Auftrag für die Prinzessin-Elisabeth-Insel umfasst die Planung, Lieferung und Installation der Hochspannungs-Unterwasserkabel, die die Energieinsel mit dem belgischen Stromnetz an Land verbinden. Deme wird eines seiner Kabelverlegeschiffe sowie mehrere Schleppsaugbagger und Hubschiffe für das Projekt einsetzen.

Die Kabel mit einer Länge von 165 km werden im Werk von Hellenic Cables in Griechenland hergestellt, wobei der Transport und die Verlegung für 2027 geplant sind.