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Mit ihren SWATH-Schiffen hat sich die Werft Abeking & Rasmussen bereits über Deutschland hinaus einen Namen gemacht. Jetzt bringen die Schiffbauer aus

Lemwerder mit ihrer Single-Hull-Konstruktion eine Weltneuheit auf den Markt
Auch bei rauer See liegen sie ruhig im Wasser und erlauben sichere Versetzmanöver bei hohen Geschwindigkeiten: Diese Attribute werden den[ds_preview] in SWATH-Bauweise (Small Waterplane Area Twin Hull) gefertigten Doppelrumpfschiffen zugeschrieben, die seit einigen Jahren bei Abeking & Rasmussen (A & R) vom Stapel laufen. Bei den Kunden kommen diese Eigenschaften gut an – allerdings hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Anfragen gegeben, ob nicht auch eine günstigere Variante gebaut werden könne.

Die Schiffbauer aus Lemwerder nahmen diese Anregung auf und entwickelten auf eigene Kosten eine »kleine Schwester« des SWATH, die sowohl in der Anschaffung als auch im Verbrauch deutlich weniger kostet: ein Small Waterplane Area Single Hull, kurz SWASH. Im Rahmen der »Windforce«-Konferenz in Bremerhaven (siehe auch S. 46ff in dieser Ausgabe) wurde die Weltneuheit erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Gesamte Maschinenanlage im Torpedo-Rumpf

Das Besondere an diesem neuartigen Schiffstyp ist, dass ein einzelner torpedoförmiger Rumpf für den Auftrieb sorgt und dass darin auch die gesamte Antriebseinheit untergebracht ist. »Angesichts der Gewichts- und Schwerpunktverhältnisse war die Entwicklung eine echte Herausforderung«, sagt Björn M. Widenbäck, Marketing and Sales Manager bei A&R. Gelöst wurde die Stabilitätsfrage mit zwei Seitenauslegern, einem automatischen Flossenstabilisierungssystem sowie einem vergleichsweise großen Tiefgang von 3,10 m.

Der auf den Namen »Explorer« getaufte Prototyp verfügt über einen diesel-mechanischen Antrieb mit Verstellpropeller, wobei die MTU-Hauptmaschine vom Typ MTU 10V2000 M72 eine Leistung von 900 kW bei 2.250 U/min hat. Am Servo­gear-Getriebe ist für den Hybridantrieb ein Elektromotor von Siemens angeflanscht, der über einen Hilfsdiesel von Volvo Penta (Typ D5A-B TA HE, 92 kW bei 1.500 U/min) angetrieben wird und das Schiff auf langsame Fahrt bringen kann. Zur Stromversorgung ist ein Generator von Leroy Somer (LSAM 44.2 S7, 105 kVA) installiert. Der Bugstrahler von Ocean Yacht Systems läuft mit einem 45-kW-Motor der Firma ABB.

Laut Widenbäck ist das für 6 bis 7 Mio. € zu habende SWASH vielseitig einsetzbar: als Lotsentender, Behördenfahrzeug oder als Crew Transfer Vessel für den Transport von Technikern zu den entstehenden und später zu wartenden Offshore-Windparks. Getes­tet wird die »Explorer« aktuell von der Lotsenbrüderschaft Elbe, die nach den ersten Fahrten von »brillanten und überzeugenden Manövriereigenschaften« schwärmt. Angesichts dieser positiven Eindrücke und des großen Interesses bei der »Windforce« zeigen sich die A&R-Verantwortlichen optimis­tisch, schon bald die ers­ten Aufträge vermelden zu können.


aw