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Die steigenden Schadensrisiken in Folge des rasanten Größenwachstums von Containerschiffen sind in Versicherungskreisen längst zum Dauer-thema geworden.
Laut Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) sind dabei Szenarien denkbar, die selbst den bislang teuersten Gesamtschaden in der Schifffahrt – Untergang[ds_preview] und Bergung des Kreuzfahrtschiffs »Costa Concordia« – in den Schatten stellen. Angesichts der riesigen Abmessungen von 19.000-TEU-Containerschiffen könnte ein Totalschaden eines solchen Frachters die Branche sogar über 2Mrd. $ kosten, schreiben die Risk-Consulting-Experten von AGCS in der Kundenzeitschrift »Global Risk Dialogue«. Der Großteil davon entfiele auf die Bergung bzw. Wrackbeseitigung, sofern dabei dasselbe Verfahren zur Anwendung käme wie bei der »Costa Concordia«, die mit riesigen Schwimmtanks vom Meeresgrund gehoben und anschließend abgeschleppt wurde. Auf mehr als 2Mrd. $ könnten sich die Gesamtkosten auch summieren, wenn ein 19.000-TEU-Schiff mit einem kleineren Schiff kollidiert und anschließend an einem schwer zugänglichen Ort geborgen werden müsste, heißt es. »Allein die Fläche, die benötigt würde, um bei einer Havarie mit zwei Schiffen dieser Größe alle Container zwischenzulagern, wäre gigantisch. Dazu kommt, dass es den Häfen an der nötigen Infrastruktur fehlt, um derartige Unglücke zu bewältigen«, so AGCS-Risikoexperte Andrew Kinsey. Er verweist dabei auf die Kollision von zwei Großcontainerschiffen in Port Klang (Malaysia) im Oktober 2014, die gerade noch glimpflich verlief. Seinerzeit habe die »San Felipe« (8.700TEU) die vor Anker liegende »Al Riffa« (13.500TEU) gerammt. Infolge des Zusammenpralls sei in den vorderen Containerbuchten beider Schiffe Feuer ausgebrochen. Die Brände habe man in diesem Fall zum Glück schnell unter Kontrolle bringen können.

Michael Hollmann