Motorenbauer, Digitalisierung, Dominik Schneiter
Dominik Schneiter (© WinGD)
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Die Digitalisierung wird nach Ansicht der Motorenbauer in der maritimen Industrie nur langsam umgesetzt. Ein neues Positionspapier des Branchenverbands Cimac soll Wege aufzeigen, wie das Potenzial besser ausgeschöpft werden kann.

Die Digitalisierung biete die Möglichkeit, optimierte technische Lösungen auf der Grundlage hoch integrierter intelligenter Systeme zu entwickeln, meint der Verband. Während solche Lösungen in einigen Branchen wie der Automobil- und Luftfahrtindustrie bereits realisiert sind, würden sie in der maritimen Industrie nur langsam umgesetzt.[ds_preview]

Das will die Branche so aber nicht hinnehmen. Um das zu ändern, hat die sogenannte Cimac Digitalization Strategy Group jetzt ein neues Positionspapier mit dem Titel «On enabling the implementation of a ship-wide data ecosystem« veröffentlicht. Es soll Wege aufzeigen, «wie das Potenzial der Digitalisierung für die Prozessoptimierung voll ausgeschöpft werden kann, entwickelt eine Vision und gibt Empfehlungen.«

«Das volle technische Potenzial von hochintegrierten, optimierten technischen Lösungen, die die Senkung von Betriebskosten, die Identifizierung von Gefahren und eine bessere Transparenz der Umweltleistung unterstützen, wird derzeit nicht ausgeschöpft. Das muss sich ändern«, sagt Dominik Schneiter vom Schweizer Motorenentwickler WinGD, Vorsitzender der Strategiegruppe Digitalisierung.

Das Positionspapier spiegelt die den Angaben zufolge »intensiven Diskussionen« innerhalb der Strategiegruppe Digitalisierung und die vorgenommenen Anpassungen wider. Es durchlief einen Feedback-Prozess, der in den letzten zwei Jahren stattfand, einschließlich Peer-Reviews beim Cimac Circle auf der SMM in Hamburg, bei der Podiumsdiskussion in Busan während des Cimac-Kongresses 2023 und beim Digitalisierungsempfang während der London International Shipping Week. Er berücksichtigt auch die EU-Verordnung über harmonisierte Regeln für den fairen Zugang zu und die Nutzung von Daten, bekannt als Data Act, die im Januar 2024 in Kraft tritt.

Startpunkt für gemeinsamen Weg zur Digitalisierung

Eero Lehtovaara (ABB Marine and Ports), VP Digitalization, erklärte: «Integrierte Datenökosysteme haben ein ungenutztes Potenzial, um die Effizienz des Schiffsbetriebs zu optimieren. Man kann nur das verbessern, was man auch messen kann. Ohne Datenaustausch kann das Gesamtsystem nicht optimiert werden. Wir möchten die maritime Industrie ermutigen, die Digitalisierung anzunehmen und sie schneller umzusetzen.« Christoph Rofka von Accelleron, Vizepräsident für Kommunikation der Cimac, betonte, man freue sich »auf einen regen Dialog mit der gesamten Branche«. Das neue Papier sieht er als Startpunkt für einen gemeinsamen Weg.«

Die CIMAC Digitalization Strategy Group besteht aus Vertretern von Motorenherstellern, Zulieferern, Ingenieurbüros, Klassifikationsgesellschaften, Anbietern von Systemintegrationslösungen und Universitäten.