Rettung für Rickmers Trust verschoben

Die Zukunft des in Singapur ansässigen Ric[ds_preview]kmers Trust bleibt in der Schwebe. Zur heutigen Krisensitzung kamen nicht ausreichend stimmberechtigte Anteilseigner, um den Rettungsplan abzusegnen.

Der Trust, Teil der traditionsreichen Hamburger Unternehmensgruppe des Reeders Bertram Rickmers, wollte sich bei dem Treffen grünes Licht für eine umfassende finanzielle Neuordnung einholen. Doch das Vorhaben scheiterte. Bemerkenswert daran ist, dass der Grund dafür offenbar nicht eine Ablehnung des Plans war. Vielmehr waren schlichtweg nicht ausreichend Anteilseigner anwesend, um das erforderliche Quorum von 75% zu erreichen.

Aus Sicht des Rickmers Trust fehlte es den Anteilseignern an der nötigen Zeit, um den vorgelegten Restrukturierungsplan zu bewerten. Daher wurde die Verabschiedung des Plans verschoben. Ein neues Treffen soll zwischen dem 23. November und dem 21. Dezember stattfinden, heißt es in einer Bekanntmachung des Unternehmens.

»In der Zwischenzeit wollen wir in kleineren Gesprächsrunden den Bedenken der Beteiligten effektiver zu begegnen. Es hätte schwerwiegende Konsequenzen, wenn wir nicht bald zu einer Entscheidung kommen«, sagte CEO Soeren Andersen. Da die liquiden Mittel nahezu aufgebraucht seien, sei die Handlungsfähigkeit von Rickmers Maritime gefährdet.

Erstes Krisentreffen war erfolgreich

Bei einem vorherigen Treffen hatten 98 % der Aktionäre dem Rettungsplan zugestimmt. Nach den Plänen des Managements sollen sie Anteile in Höhe von insgesamt 60 Mio. Singapur-$ in insgesamt bis zu 1,3 Mrd. neue Wandelanleihen umtauschen. Zudem ist eine Verlängerung der Restlaufzeit für die verbleibenden 40 Mio. Singapur-$ bis November 2023 sowie ein Zinsverzicht geplant.

Eine Zustimmung zur Restrukturierung ist nach Angaben von RMT nötig, um eine neue Kreditlinie in Höhe von 260,2 Mio. $ zu erhalten. Ein Konsortium unter Führung der HSH Nordbank hat dem Trust die neue Finanzierung bis zum Jahr 2021 in Aussicht gestellt.

Abwicklung des Rickmers Trust droht weiter

Nach eigenen Angaben sieht sich RMT derzeit nicht in der Lage, die im Mai 2017 anstehenden Kapitalrückzahlungen für die mit 8,45 % verzinste Anleihe in Höhe von insgesamt 100 Mio. Singapur-$ (72 Mio. US-$) zu bedienen. Das Management steht unter Druck, die Zukunft des Trusts steht auf dem Spiel. Beim ersten Treffen hatten 90 % der Anleger zugestimmt, den Trust abzuwickeln, sollte die geplante Restrukturierung scheitern.