Der globale Energiebedarf steigt zwischen [ds_preview]2015 und 2035 um rund 30% oder 1,3% pro Jahr. Öl, Gas und Kohle bleiben laut einer BP-Studie die wichtigsten Energieträger.
So steht es im neusten Energy Outlook« des BP-Konzerns. Die Erhöhung der Energienachfrage liegt jedoch wesentlich unter dem Wachstum des globalen Bruttoinlandsproduktes, das mit jährlich 3,4% veranschlagt wird.
Zwar wird in den kommenden 20 Jahren mehr als die Hälfte des Wachstums auf nicht-fossile Energieträger entfallen, doch Öl, Erdgas und Kohle werden auch im Jahr 2035 einen Anteil von 75% an der gesamten Energieversorgung haben (2015: 86%).
Öl
Die Nachfrage nach Öl wird um jährlich 0,7% steigen, allerdings schrittweise verringern. Treiber sind dabei ausschließlich die Schwellenländer, zur Hälfte China. Der Verkehrssektor wird dabei mit einem weltweiten Verbrauch von 60% der bedeutendste Verbraucher bleiben.

Die sich verlangsamende Nachfrageerhöhung steht in einem deutlichen Gegensatz zum weltweiten Überangebot. Kostengünstige Förderländer wie die OPEC-Staaten im Mittleren Osten, Russland und die USA könnten versuchen, ihre jeweiligen Marktanteile auf Kosten teurerer Förderländer zu erhöhen.
Erdgas
Der Verbrauch an Erdgas wird, im Vergleich mit Öl und Kohle, bis 2035 am schnellsten wachsen und zwar um durchschnittlich 1,6% pro Jahr. Bis 2035 wird Erdgas einen größeren Anteil am Primärenergieverbrauch gewinnen und die Kohle als zweitwichtigsten Energieträger ablösen.Das Wachstum entfällt im Wesentlichen auf China, den Mittleren Osten und die USA. Die Förderung von Shale Gas wird zwei Drittel des Anstiegs der Gasversorgung ausmachen, bedingt durch die steigende Förderung in den USA.
In China übertrifft der wachsende Gasverbrauch die einheimische Förderung, sodass im Jahr 2035 nahezu 40 Prozent des Verbrauchs über Importe abgedeckt werden; 2015 lag dieser Wert bei 30 Prozent. In Europa wird der Importanteil von ca. 50 Prozent im Jahr 2015 auf mehr als 80 Prozent steigen bis 2035.

Der Umfang von LNG-Lieferungen dürfte sich rapide erhöhen und bis zum Jahr 2035 mehr als die Hälfte der gehandelten Gasmenge ausmachen. Dieses Wachstum ist getrieben von Lieferungen aus den USA, Australien und Afrika. Dies werde wahrscheinlich dazu führen, dass ein weltweit integrierter Gasmarkt entsteht, dessen Preisfindung durch den US-Markt bestimmt wird.
Kohle
Der Kohleverbrauch wird Mitte der 2020er Jahre seinen Höchststand erreichen. Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass China zunehmend sauberere, CO2-ärmere Energieträger einsetzt. Indien ist der größte Wachstumsmarkt für Kohle, sein Anteil an der Nachfrage wird sich von heute 10% auf 20% bis 2035 verdoppeln.
Erneuerbare Energieträger
Der Anteil der Erneuerbaren Energien wird sich vervierfachen, mit einer durchschnittliche Wachstumsrate von jährlich 7,6%. China wird in den nächsten 20 Jahren das größte Wachstum erzielen und mehr Strom mit erneuerbaren Energien erzeugen als die EU und USA zusammen.
CO?-Emissionen
Die CO?-Emissionen werden sich um weniger als ein Drittel der in den vergangenen 20 Jahren verzeichneten Steigerungsraten erhöhen; im Schnitt um jährlich 0,6%, verglichen mit ehemals 2,1% pro Jahr. Hier spiegeln sich Verbesserungen der Energieeffizienz und die Veränderungen beim Energiemix wider.
Die durch Energieeinsatz bedingte Emissionen könnten laut BP-Prognose dennoch um 13% steigen. In einem Szenario der Internationalen Energie-Agentur (IEA) müssten die CO?-Emissionen bis 2035 dagegen 30% sinken, um die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen.