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Moody‘s Investors Service hat die Ratings der NordLB und ihrer Tochterunternehmen Deutsche Hypothekenbank, BremerLB und NordLB CBB nach unten korrigiert. Der Bereich Schifffahrt belastet die Bank weiter.

Betroffen sind Langzeiteinlagen und langfristige Verbindlichkeiten, die von [ds_preview]Baa1 auf Baa2 heruntergestuft wurden. Langfristige unbesicherte Verbindlichkeiten und das Emittenten-Rating wurden von Baa2 auf Baa3 gesenkt. Ratings für nachrangige Verbindlichkeiten bekamen die Note B1 (vormals Ba3).

Außerdem wurden Long-term Counterparty Risk (CR) Assessments von Baa1(cr) auf Baa2(cr) gesenkt, Baseline Credit Assessments (BCA) sanken von b1 auf b2, und die angepassten BCAs von ba2 auf ba3. Alle kurzfristigen Ratings wurden mit P-2, Programm-Ratings mit (P)P-2 und alle CR Assessments mit P-2(cr) bestätigt. Der Ausblick für die Langzeit-Rating ist negativ.

»Nur schrittweise genug Widerstandskraft gegen Negativszenarios«

»Während die NordLB angemessene Fortschritte mit ihrem De-Risking-Programm gemacht hat – unterstützt durch die nicht mehr ganz so ungünstige Lage auf den Schiffahrtsmärkten – glauben wir, dass die bank nur schrittweise ausreichend Widerstandskraft gegen ungünstige Schiffswert- und Frachtraten-Szenarios aufbauen kann. Dadurch bleibt sie für die nächsten zwölf bis 18 Monate erheblichen Solvenzrisiken ausgesetzt«, erklärt Moody‘s Vice President Bernhard Held.

Die Herabstufung des NordLB BCA von b1 auf b2 spiegelt nach Angaben der Rating-Agentur die Verwundbarkeit der risikogewichteten und absoluten Kapitalisierung gegenüber Rückschlägen in der derzeitigen leichten Stabilisierung der Container- und Bulker-Frachtraten und -Marktwerte. Nach dem starken Abschwung im letzten Jahr in diesen Segmenten setze sich der Negativtrend nun im Tankersegment fort.

Belastungen aus der Schifffahrt gesenkt

Das b2-Rating berücksichtige auch eine Reihe von der Bank ergriffener Maßnahmen, um Solvenzrisiken abzuwehren und das derzeitige Kapitalniveau zu stabilisieren. So habe die Bank im ersten Quartal 2017 die Belastungen aus der Schifffahrt insgesamt von 16,8 auf 15.9 Mrd. € gesenkt. Gleichzeitig sei der Deckungsgrad für notleidende Schiffskredite bei 48 % gehalten worden. Einen signifikanten Anstieg erwartet Moody’s hier nicht. Angesichts zusätzlicher vereinbarter Schiffsverkäufe sei die Bank auf dem Weg, ihr Exposure-Ziel von 12 bis 14 Mrd. € innerhalb der nächsten zwölf bis 18 Monate zu erreichen.

Derzeit gebe es nur »begrenzten Aufwärtsdruck« auf die Ratings der Bank, da zeige auch der negative Ausblick, so Moody’s. Dieser könne sich wieder stabilisieren, wenn die Bank weiterhin erfolgreich ihren De-Risking-Plan fortführe und dabei das Kernkapitalniveau über dem derzeitigen Stand halte.

Moody‘s könnte jedoch die Kurz- und Langzeit-Ratings der Bank weiter absenken, sollten zusätzliche Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Schifffahrtsportfolioreduktion nicht ausreichend durch das zugrundeliegende Ergebnis vor Rückstellungen gedeckt werden können.