Volle »Elektroantriebskraft« voraus heißt es seit fünf Monaten bei Finferries. Zuverlässig verkehrt die »Elektra« mit Siemens-Technik zwischen Parainen und Nuovo. Noch 2018 soll die erste Kabelfähre elektrifiziert werden.
Wenn es um o?kologische Schiffsantriebe geht beweisen die [ds_preview]nordischen Länder immer wieder Pioniergeist. Finnland unterha?lt neben Norwegen die ersten rein elektrischen Autofa?hren der Welt – ausgestattet mit Antriebstechnik von Siemens. Finnland geho?rt weltweit zu den La?ndern, die sehr fokussiert und erfolgreich auf saubere und erneuerbare Energie setzen. 2015 lieferte Siemens fu?r die »Ampere«, die erste rein elektrische Fa?hre der Welt, das Antriebssystem. Mittlerweile hat die »Ampere« weitere Geschwister, darunter die »Elektra« der staatlichen Fährgesellschaft Finferries.
Nach den ersten Monaten im Betrieb konnten sich nun Medienvertreter vor Ort ein Bild von der sauberen Fähre machen, die Reisende sowie deren Autos sicher von Parainen nach Nuovo im Scha?rengebiet befo?rdert.
»Die Elektra ist Teil einer Flotte von mittlerweile vier vollelektrischen Fa?hren, die mit unserer Antriebstechnologie BlueDrive Plus C ausgestattet sind«, so Odd Moen, Leiter Marine & Shipbuilding bei Siemens Norwegen. »Dazu geho?ren ein Energiespeicher- sowie Warn- und Beobachtungssysteme und drehzahlvera?nderbare Antriebstechnik fu?r die Propeller. Die Batterien werden jeweils fu?r die Dauer des Anlegens im Hafen geladen – aus mit Wasserkraft gewonnenem Strom.«
Erste Hybridfähre Finnlands
Die »Elektra« ist die erste Hybridfähre Finnlands, gebaut wurde das von Deltamarin konstruierte Schiff von Crist in Polen. Die Batterien werden bei jedem Hafenaufenthalt über das Stromnetz an Land aufgeladen. Weil die finnischen Winter hart und lang sein können, kann bei Bedarf bei der Fahrt durch Eis ein Dieselmotor zur Unterstu?tzung eingesetzt werden. Die Hybridlo?sung sichert damit auch bei rauen Umgebungsbedingungen die planma?ßige Überfahrt. Die Fa?hre fasst rund 90 Autos und fa?hrt ta?glich in regelma?ßigen Absta?nden zwischen Parainen und Nuovo.
Bei knapp 98 m Länge und 15,20 m Breite beträgt der Tiefgang der »Elektra« 3,55 m. An Bord ginbt es fünf Fahrspuren mit insgesamt 450 m. Zwei Propeller mit je 900 kW treiben die Fähre an. Die Batterien leisten zusammen 1 MWh, die Dieselgeneratoren dreimal 420 kWe.
Elektrifizierung geht weiter
Finferries betreibt insgesamt 84 Schiffe auf 44 Routen, darunter auch 62 Kabelfähren. Das Unernehmen hat nun ein Projekt gestartet mit dem Ziel, noch im Jahr 2018 die erste elektrisch betriebene Kabelfähre in Betrieb zu nehmen. Schiffe dieser Art beziehen ihre Energie direkt aus dem landstromnetz über Stromkabel, die auf Kabeltrommeln an Bord mitgeführt werden und die bei der Fahrt auf- und abgespult werden. Eine ähnliche Technologie hat bereits in Schweden geholfen, die Enmissionen solcher Fähren um bis zu 90 % zu senken.