Vor der vor acht Jahren endgültig geschlossenen Schichau-Seebeckwerft (SSW) in Bremerhaven liegen wieder Schiffe – allerdings nur für eine Winterpause.

Zwei Ankerziehschlepper der niederländischen Gesellschaft ALP Maritime Services machten im Werfthafen der ehemaligen Werft fest[ds_preview]. Seit dem vergangen Wochenende liegen die vornehmlich im Offshore-Geschäft eingesetzten Schwestern »ALP Ace« und »ALP Forward« aufgrund der Jahreszeit bedingt reduzierten Tätigkeiten in diesem Segment an der Pier des als Industriepark genutzten ehemaligen Werftareals.

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Foto: Eckardt

Das weitläufige, mehrere Hektar große Werftareal der ehemaligen Schichau-Seebeckwerft  mit alten Dockanlagen, Büros und Produktionshallen, die zum Teil untervermietet sind, befindet sich im Besitz einer Investorengemeinschaft unter anderem mit den beiden Bremerhavener Unternehmern Karl Ehlerding und Dieter Petram. Aktuell ist geplant, auf der Werftbrache nach dem Abriss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes unter anderem ein rund 70 m hohes Wohn- und Arbeitsgebäude mit dem Projektnamen »Sign« zu errichten. Es soll eine Landmarke der Stadt, ein architektonischer Leuchtturm und Impulsgeber, für die Quartiersentwicklung rund um die alte Werftbrache werden.

Schlepper in Cuxhaven gebaut

Bei den beiden unter niederländischer Flagge fahrenden Einheiten handelt es sich um die im Jahr 2006 bzw. 2008 für das Hamburger Schleppunternehmen Harms Bergung auf der Mützelfeldwerft in Cuxhaven produzierten Einheiten »Magnus« und »Ursus«. Diese hatte ALP zusammen mit den vier weiteren Harms-Schleppern »Uranus«, »Janus«, »Orcus« und »Taurus« zu einem Gesamtpreis von 220 Mio. $ im Jahr 2015 übernommen. Alle sechs Schlepper, mit einem Pfahlzug zwischen 192 und 300 t, sind mit einem dynamischen Positionierungssystem (DP 2) ausgerüstet und waren bei der Ablieferung die leistungsstärksten Schlepper auf dem Markt.

Das in Rotterdam ansässige Unternehmen ALP Maritime Services bietet seine Dienste im Bereich der Seeverschleppungen im Offshorebereich an und gehört seit 2014 zu dem an der New Yorker Börse gelistetem Teekay Offshore Partners LP. Neben den sechs ehemaligen Harms-Ankerziehschleppern setzt ALP vier neue, zwischen 2016 und 2017 gelieferte Hochseeschlepper der so genannten »ALP-Future-Serie« mit einem Pfahlzug von bis zu 309 t ein. (CE)