An der Nordseeküste entsteht ein neuer, belgisch-niederländischer Hafenbetreiber: Gent und Zeeland Seaport – bestehend aus den Standorten Terneuzen und Vlissingen – fusionieren und gründen »North Sea Port«.
Seit vielen Monaten wurde bereits verhandelt, nun konnten sich die Vertreter der Häfen und der Regionen einigen. Es entstehe ein neuer Akteur unter den Top 10 der europäischen Häfen, heißt es in einem Statement. Der Vertrag zwischen den betreffenden Gesellschaften wurde jetzt während einer symbolischen Fahrt vom belgischen Gent über die niederländische Grenze in Richtung Terneuzen unterzeichnet. Anwesend waren unter anderem der flämische Premierminister Geert Bourgeois und die niederländische Infrastrukturministerin Cora van Nieuwnhuizen.
Umschlag und Beschäftigtenzahl sollen wachsen
Bezogen auf die Wertschöpfung werden man die Nummer 3 der europäischen Seehäfen sein und die Nummer 10 im Ladungsvolumen. Bis 2022 wolle man »eine führende Marke in der weltweiten Hafen-Branche« sein, so die Mitteilung. In den kommenden vier Jahren soll die Wertschöpfung um 10% gesteigert werden, der »maritime traffic« von 62 auf 70 Mio. t, der Inlandsverkehr von 55 auf 60 Mio. t. Auch die Beschäftigtenzahl soll wachsen, von aktuell 97.000 (indirekt und direkt) auf 100.000.
Gemeinsam wollen Gent und Zeeland Seaport Skaleneffekte nutzen, Überschneidungen abbauen und dadurch nicht zuletzt Betriebskosten senken. Das könne auch von Vorteil für Kunden sein, wenn man Gebühren senken oder Gebührenerhöhungen geringer ausfallen lassen könnte. »Außerdem wird es einfacher sein, Ladungen zu kombinieren«, meinen die Verantwortlichen.
Holding-Sitz in Gent
Unter dem Slogan »Together. Smarter« soll Anfang 2018 eine europäische Gesellschaft entstehen, in dessen Aufsichtsrat beide Hafengesellschaften vertreten sein werden. Zusätzlich gibt es ein weiteres Kontrollgremium, in dem die betroffenen Regionen sitzen. Die Holding wird ihren Sitz in Gent haben.