Eine entspanntere Tonnagesituation sorgt für Druck auf die Bulker-Raten, der Tankermarkt kommt nicht in Gang.

Die Belebung am Bulker-Spotmarkt zu Jahresanfang war nur von kurzer Dauer. Diese Woche schlug die Stimmung angesichts eines gedämpften Zustroms von Ladungen wieder um: Fü[ds_preview]r Capesize- und Panamax-Bulker gaben die Marktraten nach. Ob damit nun die übliche saisonale Talfahrt begonnen hat, sei noch unklar, hieß es in Maklerkreisen. Januar und Februar gelten gewöhnlich zu den schwächsten Monaten in der Bulk-Befrachtung.

Die Durchschnittsrate der Capesize-Frachter im Zeitcharter-Trip-Geschäft fiel im Wochenverlauf um 15% auf rund 17.100 $/Tag. Den stärksten Rückgang wiesen die Raten im Pazifik auf, wo das Frachtenniveau für Erzverladungen von Westaustralien nach China binnen Wochenfrist von rund 6,90 auf unter 6,10 $/t fiel.

Die Charterrate für Pazifik-Rundreisen verschlechterte sich von 14.600 auf nur noch gut 10.300 $/Tag. Im Panamax-Sektor fiel das Niveau im Zeitcharter-Trip-Geschäft um 4% auf rund 10.800 $/Tag. Vor allem im Nordatlantik mangelte es im Verlauf der Woche an frischen Ladungen, wohingegen die Lage im Pazifik relativ stabil war.

Eine zufriedene Wochenbilanz können dagegen Eigner von Supramax-Tonnage ziehen. Das Einnahmenniveau für 58.000-Tonner auf den wichtigsten Zeitcharterrouten stieg um 3% auf rund 10.400 $/Tag an. Sowohl am europäischen Kontinent, als auch im US Golf und in China befand sich der Markt für die »Supras« im Aufwind. Nur für Ladungen ex Westafrika wurde weniger als in der Vorwoche gezahlt. Der positive Trend sprang allerdings nicht auf die Handysize-Klasse. Die Zeitcharter-Indexrate (6TC) für 28.000-Tonner fiel um 2% auf 8.555 $/Tag.

Ratendruck auf Rohöltanker nimmt zu

Für Rohöltanker ging es am Spotmarkt sogar noch tiefer in den Keller. Angesichts des hohen Überangebots an Tonnage im Mittelostgolf sanken die Spoteinnahmen der VLCC für Reisen Richtung Fernost von 10.300 auf 9.700 $/Tag. In Westafrika ging es noch stärker bergab. Um die Raten nach oben zu treiben, bedürfe eines starken Ladungsanstiegs, erklärte ein Londoner Makler. Sollte dieser ausbleiben, würden allein schon die Neubauablieferungen dafür sorgen, dass der Druck auf die Raten weiter zunimmt. Für 2018 befinden sich den Angaben zufolge 58 VLCC-Neubauten im Zulauf.

Auch die Spoteinnahmen der Suezmaxe und Aframaxe tendierten auf den meisten Routen wieder gen Süden, eine Ausnahme bildeten die Aframax-Raten in Nord- und Ostsee sowie in der Karibik.

Am Containerschiffs-Zeitchartermarkt konnten die Tramp-Reeder gleich zu Jahresbeginn weitere Steigerungen erzielen. Vor allem für Feederschiffe mit Behälterkapazitäten von rund 1.700 TEU sowie für 3.500-TEU-Frachter und Panamaxe mussten die Charterer angesichts knapper Verfügbarkeit über »last done« zahlen. (mph)