Die niederländische Damen-Gruppe muss ihren Plan zur Übernahme der Kontrolle an der rumänischen Mangalia-Werft endgültig begraben. Die Regierung in Bukarest sichert sich die Mehrheit.
Eigentlich wollte Damen 51% an der Werft übernehmen, eine entsprechende Einigung mit dem ehemaligen Eigner, de südkoreanischen Daewoo-Konzern war im vergangenen Jahr erzielt worden. Knapp 26 Mio. $ sollten gezahlt werden. Doch die rumänische Regierung hatte relativ früh Bedenken geäußert und die Transaktion schließlich blockiert, unter Berufung auf ein entsprechendes vertragliches Recht.
Jetzt konnten sich auch Bukarest und Damen einigen. In rumänischen Medienberichten heißt es, dass ein Sprecher aus dem Wirtschaftsministerium die Bildung eines Joint Ventures bestätigt hat. Daran sollen die Niederländer 49% und der rumänische Staat 51% der Anteile halten, schreibt das Wall Street Journal.
Die Mangalia-Werft liegt an der Schwarzmeerküste und erstreckt sich über eine Fläche von 980.000 m². Es gibt drei Trockendocks und 1,6 km Kailänge. Die Docks sind zwischen 48 und 60 m breit und damit für die größten Schiffe geeignet. Über 125 Containerschiffe und Tanker waren unter der Daewoo-Ägide dort gebaut worden.
Der asiatische Schiffbaugigant war 1997 in den rumänischen Standort »2 Mai Mangalia Shipyard« eingestiegen. In den letzten Jahren konnte sich aber auch Daewoo den globalen Verwerfungen im Schiffbau nicht entziehen. Die südkoreanische Regierung unterstützt den Werftsektor massiv, fordert dafür im Gegenzug aber eine Konsolidierung der Geschäftsaktivitäten.
Aktuell betreibt Damen 33 Bau- und Reparaturwerften weltweit. Die Expansion ist expliziter Teil der Unternehmensstrategie, man setzt im harten Wettbewerb auf Arbeitsteilung und Kostenvorteile. In Rumänien betreibt Damen bereits eine Werft in Galati an der Donau-Mündung. Seitdem der Standort 1999 zur Gruppe stieß, ist es die größte Werft des Konzerns.