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Wärtsilä hat seine innovative Autodocking-Technologie erfolgreich getestet. Die Tests wurden mit der 83 m langen Fähre »Followfonn« des norwegischen Betreibers Norled durchgeführt.

Das Schiff verfügt über einen Hybridantrieb und ist bereits mit einem Wärtsilä-Funkladesystem ausge[ds_preview]stattet. Die Installation von Autodocking auf einer Fähre ist eine Weltneuheit. Die Autodocking-Tests fanden im Januar dieses Jahres statt und wurden im April mit den eigentlichen Hafen-Dockversuchen abgeschlossen. Zu keinem Zeitpunkt während der Tests habe der Kapitän die manuelle Kontrolle übernehmen müssen, so Wärtsilä.

Das System wird in etwa 2.000 m vom Liegeplatz entfernt aktiviert und das Schiff fährt mit normaler Geschwindigkeit weiter. Das System führt dann eine schrittweise Verlangsamung der Geschwindigkeit durch und aktiviert vollautomatisch das Andockmanöver, bis das Schiff am Liegeplatz gesichert ist. Wenn das Schiff wieder zur Abfahrt bereit ist, kann das System in umgekehrter Weise verwendet werden.

Das vollständige Manövrieren des Schiffes einschließlich der Lenkung und des Antriebs wird automatisch von der Software gesteuert. Manuelle Eingriffe und Kontrollen sind jedoch jederzeit möglich. Die automatische Funktion ermöglicht es den Schiffsoffizieren, sich auf das Situationsbewusstsein außerhalb des Steuerhauses zu konzentrieren, wodurch die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Operationen verbessert wird.

Die Autodocking-Technologie von Wärtsilä bietet Betreibern bemerkenswerte Vorteile. Dazu gehört eine verbesserte Sicherheit, da menschliche Fehler weniger wahrscheinlich sind; weniger Verschleiß, da die Triebwerke effizient genutzt werden; und größere Effizienz beim Andocken, was mehr Zeit am Liegeplatz ermöglicht.

Norled hat Wärtsilä den »Folgefonn« für die weitere Entwicklung einer Reihe von »Wärtsilä Smart Marine«-Produkten und Systemen zur Verfügung gestellt. Zu den bereits installierten und getesteten Wärtsilä-Technologien zählen das Energieoptimierungssystem, der Hybridantrieb, die drahtlose induktive Batterieladung und der Energiespeicher. Die Fähre kann jetzt mit automatischer kabelloser Aufladung, automatischem Vakuumanlegeplatz und automatischem Andocken betrieben werden.

»Transformation in neue Ära«

»Wir danken Norled für die wertvolle Zusammenarbeit in diesem Projekt. Diese Tests stellen ein wichtiges Element innerhalb der gesamten Vision von Wärtsilä dar. Autodocking kann ein wichtiger Bestandteil unseres Angebotes für Fähren und andere Schifffahrtsmärkte werden und wird unsere Aktivitäten weiter vorantreiben, um die Transformation in eine neue Ära von hoher Effizienz und Rentabilität anzuführen«, sagt Roger Holm, President, Wärtsilä Marine Solutions.

»Wir freuen uns, Wärtsiläs Anstrengungen zur Steigerung der Effizienz von Schiffsbetreibern zu unterstützen. Technologien, die die Sicherheit erhöhen, die Betriebskosten senken und die Umweltbelastung verringern, können für unsere Branche nur gut sein«, erklärt Norleds Technischer Direktor Sigvald Breivik.

Wärtsiläs Autodocking-Projekt wird vom norwegischen staatlichen Unternehmen Innovasjon Norge (Innovation Norway) unterstützt. Im Jahr 2017 hat das gleiche Wärtsilä-Team erfolgreich die Fernsteuerung eines Schiffes in der Nordsee von seinem Standort in San Diego, Kalifornien, getestet. Die Entwicklung intelligenter Schiffe ist für Wärtsiläs Vision eines intelligenten Meeresökosystem-Vision von zentraler Bedeutung.