Der von erheblichen Umschlageinbußen geplagte Terminalbetreiber Eurogate bekommt einen neuen Dienst in Hamburg – zu Lasten des Konkurrenten HHLA. Die Reederei Hamburg Süd schickt ihre Cap San-Schiffe künftig in den Waltershofer Hafen.
Der Wechsel findet nach Auskunft von Hamburg [ds_preview]Süd bereits an diesem Sonntag statt. Die »Cap San Raphael« werde das erste Schiff, das von Eurogate abgefertigt wird. Der SAEC1 fährt wöchentlich mit 9.600 TEU-Einheiten der sogenannten Cap San-Klasse. Welches Umschlagvolumen damit verbunden ist, wurde seitens der Reederei nicht genannt.
Auch bei der Konzernmutter Maersk hat die angekündigte Konsolidierung der Dienste und eine Optimierung des Netzwerks Folgen für Hamburg. Doppelanläufe werden gestrichen, im Europa-Fernost-Verkehr (eastbound) wird Hamburg künftig nur noch einmal angelaufen, Bremerhaven dagegen viermal. Dort ist die Maersk-Schwester APM Terminals am Joint Venture NTB beteiligt.
Eurogate, das Gemeinschaftsunternehmen der Bremer BLG Logistics mit der Hamburger Eurokai, hatte im vergangenen Jahr in Hamburg erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Der Containerumschlag war um beträchtliche 25,6% auf knapp 1,7 Mio. TEU zurückgegangen. Im Jahr zuvor waren es noch 2,26 Mio. TEU.
Der Terminalbetreiber hatte die Folgen der Konsolidierung in der Linienschifffahrt zu spüren bekommen. An der Elbe waren Dienste von UASC und China Shipping nach den Fusionen mit Hapag-Lloyd und Cosco vom Eurogate-Terminal abgezogen worden, dazu kam der Ausfall des langjährigen Kunden Hanjin nach der Insolvenz. Auch im ersten Quartal hatte sich der Trend mit –19% in Hamburg fortgesetzt.
Nun aber waren die Verhandlungen mit Maersk-Hamburg Süd über die Verlagerung von Ladung offenbar von Erfolg gekrönt.