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Im europäischen Kurzstreckenseeverkehr entsteht ein neuer bedeutender Player: So gab der finnische Mischkonzern Aspo heute den Zukauf des schwedischen Shortsea-Carriers AtoB@C bekannt.

Der genaue Kaufpreis für das Unternehmen mit Hauptsitz in Ystadt, das rund 30 Kümos und Minibul[ds_preview]ker auf Routen von der Ostsee bis ins Mittelmeer hinein disponiert, wurde nicht genannt. Der Firmenwert (Enterprise Value) wird auf 30 Mio. € taxiert, was auch die Schulden mitbeinhaltet. Aspo erklärte, die Übernahme werde teilweise durch eine Kapitalerhöhung von 4,2 Mio. € finanziert. Die Transaktion muss noch von der finnischen Kartellbehörde genehmigt werden, der Vollzug wird noch im dritten Quartal erwartet.

Auch deutsche Interessen sind involviert. Denn bei AtoB@C – gegründet im Jahr 2000 – handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen der in Leer ansässigen Reederei Briese mit dem schwedischen Geschäftsmann Anders Nilsson. Die Firma, die neben Ystadt auch über eine Dependance im finnischen Raahe verfügt, soll mit der Aspo-Tochtergesellschaft ESL Shipping verschmolzen werden, die sich vornehmlich auf Bulk-Verkehre innerhalb der Ostsee konzentriert. Die jährliche Transportleistung bei ESL Shipping steigt infolge der Akquisition den Angaben zufolge von knapp 12 Mio. t auf bis zu 17 Mio. t pro Jahr. Das Güterspektrum reicht von Erzen über Düngemittel, Stahl und Recyclingstoffe bis hin zu Projektladung.

Zusammen bildeten die Firmen eine »starke nordische Reederei«, die den Kundenbedürfnissen gerecht werde, erklärte ESL-Geschäftsführer Mikki Koskinen. Zur Flotte von AtoB@C gehören neben 22 Charterschiffen sechs Frachter im Vollbesitz und zwei Schiffe in Teilbesitz. Durch die Übernahme wächst die Flotte von ESL Shipping auf rund 50 Schiffe (owned und chartered) an, die größten darunter sind Supramax-Bulker mit knapp 56.400 tdw Tragfähigkeit. Der Umsatz verdoppelt sich auf rund 160 Mio. € pro Jahr, wie es heißt. Bei etwa gleichem Umsatz war ESL Shipping im vergangenen Jahr aber deutlich profitabler als AtoB@C. Das Betriebsergebnis lag den Angaben zufolge bei 13,5 Mio. € gegenüber 3,2 Mio. € bei AtoB@C.

Die finanziellen Synergien aus dem Zusammenschluss sollen bei mindestens 2 Mio. € pro Jahr liegen. (mph)