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Laut der schwedischen Polizei war unter anderem Alkohol bei der Havarie des Autofrachter »Makassar Highway« im Spiel. Auch ansonsten müssen an Bord interessante Zustände geherrscht haben.

Das Satellitenkommunikationssystem an Bord, ebenso der Voyage Data Recorder (VDR, »Black Box[ds_preview]«) waren defekt, das habe das Verhör des polnischen Kapitäns ergeben. Außerdem sei das Schiff von der geplanten Route in der Fahrrinne abgewichen, um auf einem Kurs näher der Küste an Bord ein besseres Mobilfunksignal zu erhalten. Der alle 12 Minuten ertönende Nachtalarm war abgeschaltet.

Das Satellitenkommunikationssystem soll bereits kaputt gegangen sein, als das Schiff am 12. Juli Cuxhaven verlassen hatte. Ein Techniker an Bord habe das Problem nicht beheben können. Versuche zur Kontaktaufnahme mit der Reederei, in denen der Kapitän um eine Unterbrechung der Reise ersuchen wollte, seien erfolglos geblieben, so habe er entschieden, weiterzufahren.

Interessant ist auch die Alkoholkultur an Bord. Der Rudergänger hatte zum Zeitpunkt der Havarie 0,38 Promille Alkohol im Blut. Die Crew durfte pro Woche 24 Flaschen Starkbier oder eine Flasche Schnaps kaufen. Der Kapitän habe den Alkoholschrank aber auch zweimal pro Woche geöffnet, ein Alkoholverbot gab es nirgendwo an Bord.

Der japanische Autofrachter »Makassar Highway« war mit 1.325 Fahrzeugen an Bord bei einer Geschwindigkeit von 14 kn nördlich von Västervik direkt vor der schwedischen Küste auf einen Felsen gelaufen. Der Rumpf wurde beschädigt, Öl lief aus. Mittlerweile wurde das Schiff abgeschleppt.