Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) arbeitet weiter an der Modernisierung ihrer Flotte. Für die Geltinger Bucht wurde jetzt der Neubau »Ursula Dettmann« getauft.
Benannt ist das Spezialschiff nach einer Spenderin, die die Seenotretter in ihrem Nachlass b[ds_preview]edacht hatte. »Es ist ein Seenotrettungsboot der neuesten Generation«, sagte der freiwillige Vormann Thilo Heinze. Der Neubau ist mit modernster Technik ausgestattet und mit 380 PS deutlich leistungsstärker als sein Vorgänger. Zudem ist die Rettungseinheit rund 2 m länger und einen halben Meter breiter als die »Jens Füerschipp«.
»Wir können jetzt Schiffbrüchige, Erkrankte und Verletzte viel besser transportieren und an Bord medizinisch versorgen«, so Heinze. Seit Juni 2018 liegt die »Ursula Dettmann« an ihrem Liegeplatz im Sportboothafen Gelting-Mole und habe sich – noch unter ihrer internen Bezeichnung SRB 71 – bei ihren ersten Einsätzen bereits bewährt, teilte die DGzRS jetzt mit.
Taufpatin Birgit Heinze ist freiwillige Seenotretterin – und stellvertretender Vormann. Wenn ihr Mann Thilo Heinze als fest angestellter Seenotretter zum zweiwöchigen Diensttörn auf Helgoland ist, leitet sie die Freiwilligen-Station an der Ostsee.
Wie alle ihre Rettungseinheiten und ihre gesamte Arbeit haben die Seenotretter auch das jüngste Mitglied ihrer Flotte vollständig aus Spenden finanziert. Ermöglicht wurde der Neubau durch den Nachlass der Seglerin Ursula Dettmann. Mit ihrem bereits 2010 verstorbenen Mann Siegfried Dettmann segelte sie in jüngeren Jahren vor allem auf der Ostsee. Bereits 1983 habe das Ehepaar in ihrem Testament die DGzRS als Alleinerbin eingesetzt, heißt es weiter.
Turnusgemäße Modernisierung der Rettungsflotte
Die Freiwilligen-Station Gelting liegt an der Geltinger Bucht an der südöstlichen Küste der Flensburger Förde. Sie wurde 1981 gegründet. Bis 1999 gab es eine ständige Fährverbindung auf die nicht weit entfernte dänische Insel Fünen. Heute sind die Seenotretter der Station im Wesentlichen im Einsatz für Nebenerwerbsfischer, Angler und Wassersportler.
Bis Juni dieses Jahres haben die 24 freiwilligen Seenotretter um Vormann Thilo Heinze das Seegebiet mit der »Jens Füerschipp« gesichert. Das neue Seenotrettungsboot ist eines von insgesamt rund einem Dutzend Neubauten des gleichen Typs – das letzte von ihnen soll 2020 seinen Dienst aufnehmen.
Die Eckdaten
• Länge über Alles: 10,1 m
• Breite über Alles: 3,61 m
• Tiefgang: 0,96 m
• Verdrängung: 8 t
• Geschwindigkeit: 18 kn (ca. 33 km/h)
• Besatzung: Freiwillige
• Antrieb: ein Propeller, 380 PS
Wie alle Einheiten der Seenotretter werden die neuen Seenotrettungsboote als Selbstaufrichter konstruiert und vollständig aus Aluminium im Netzspantensystem gebaut. Der Bootstyp zeichnet sich laut der DGzRS durch hohe Seetüchtigkeit aus. In Grundsee und Brandung besitze er gute See-Eigenschaften, manövriere einwandfrei, überstehe heftige Grundstöße und sei in der Lage, dank des rundumlaufenden Fendersystems auch bei höheren Fahrtstufen und unter erschwerten Bedingungen bei Havaristen längsseits zu gehen.