Die deutschen Werften können ihr Auftragsbuch weiter füllen. Zum Ende des ersten Halbjahrs 2018 liegt es bei 55 Schiffen und einem Gesamtvolumen von 19,5 Mrd. € , knapp 2 Mrd. € mehr als noch zum Jahresende.

Aufträge für 17,7 Mrd. € standen zum Jahreswechsel in den Büchern. Neube[ds_preview]stellungen erreichten einen Wert von 2,6 Mrd. €. Damit seien die deutschen Werften auf Jahre ausgelastet, heißt es beim Verband für Schiffbau und Meerestechnik. Es sei endgültig gelungen, das »Katastrophenjahr 2016« hinter sich zu lassen.

Die Auftragseingänge seit Anfang des Jahres beinhalten dabei Kreuzfahrtschiffe, Fähren und Megayachten. Dazu kommen Arbeits-, Behörden- und Forschungsschiffe. Eine große Stärke der deutschen maritimen Industrie sei dabei die Entwicklung innovativer, grüner Technologien. So sei in Deutschland mit der »AIDAnova« das weltweit erste Kreuzfahrtschiff mit LNG-Antrieb gebaut worden, das noch in diesem Jahr abgeliefert werde.

Weitere sechs Kreuzfahrtschiffe mit LNG-Antrieb befinden sich im deutschen Auftragsbestand. Auch die in 2018 bestellten Fähren werden mit umweltfreundlichen LNG- oder Hybrid-Antrieben ausgestattet sein. Im Orderbuch stehen zudem Mega-Yachten, Forschungs- und Behördenschiffe.

Im Weltschiffbau habe sich nach dem historischen Tiefpunkt in 2016 die globale Auftragslage wieder verbessert. Der deutsche Schiffbau habe vor allem in Nischen und mit seiner Kompetenz bei der Entwicklung »grüner« Technologien große Chancen, so der VSM.

Nach Jahren geringer Bestellungen sähen  immer mehr Reedereien einen Investitionsbedarf. Umso wichtiger sei es daher, dass die deutschen Unternehmen ihre Expertise in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation stetig weiter entwickeln und den Einsatz digitalisierter und automatisierter Prozesse ausbauen würden.

Neben dem Neubau von Schiffen sei der Markt für Schiffsumbauten und -nachrüstungen nicht zu vernachlässigen. Bei der Nachrüstung von Abgasreinigungsanlagen oder der Implementierung von Ballastwasserbehandlungssystemen seien die Reeder auf moderne Reparatur- und Umbauwerften sowie ein zuverlässiges Zulieferernetzwerk angewiesen. Für die Kunden spielen dabei neben den reinen Kosten auch Faktoren wie überzeugende Wartungs- und Instandhaltungskonzepte sowie After-Sales-Leistungen eine wichtige Rolle. Auch dabei sieht der VSM die deutschen Standorte gut gerüstet. »Wenn die Reeder wieder in Kauflaune sind, winken auch den deutschen Zulieferern lukrative Geschäfte.«