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Der Bergbaukonzern BHP hat bereits früh Drohnen an seinen Minenstandorten eingesetzt. Jetzt halten die Drohnen auf den Seetransporten von BHP Einzug. Man verspricht sich »enorme Sicherheitsvorteile und Effizienzsteigerungen«.

Noch in der Testphase sieht Rashpal Bhatti, Vice Presi[ds_preview]dent of Marketing Freight bei BHP, das Potenzial von Drohnen. Sie sind wichtiger Bestandteil eines Tablet-basierten Technologiepakets mit Künstlicher Intelligenz, das den Kapitänen eine digitale Sicht auf ihr Schiff ermöglicht.

»Alle unsere gecharterten Schiffe erhalten ein Tablet, wenn sie anlegen. Und auf diesem können sie die Spannung des Festmacherseils ablesen, was einen großen Sicherheitsvorteil hat«, so Bhatti. »Die Frage ist nun, ob das gleiche Tablet zu einem ganzheitlichen Technologiepaket werden kann, indem es auch Schiffsinspektionsdaten, Tiefgangsmessungen und andere kritische Informationen liefert, die von Drohnen erfasst werden. Es ist alles ein bisschen futuristisch, aber das ist die Richtung, in die wir gehen.«

BHP liefert jährlich mehr als 300 Mio. t Eisenerz, Kohle und Kupfer an Kunden auf der ganzen Welt. Mehr als 1.500 Reisen werden unternommen, was BHP zu einem der weltgrößten Charterer von Dry-Bulk-Schiffen macht.

Wie die Drohnen, die in anderen Teilen des Betriebs von BHP eingesetzt würden, könnten auch die maritimen Drohnen so programmiert werden, dass sie eine Reihe spezifischer Aufgaben erfüllen, heißt es. Im Seefrachtgeschäft ergäben sich »klare und unmittelbare Vorteile« durch den Einsatz von Drohnen bei der Inspektion von Laderäumen und bei Tiefgangsmessungen. Hinzu komme ihre Wendigkeit in der scheinbar einfachen, aber wichtigen Aufgabe, die Schiffsbrücke über die Stellung des Ruders zu informieren.

Technisch vielseitiger und sicherer

Die Berichte über die Laderauminspektion wären weiterhin unabhängige Bewertungen, aber der Einsatz von Drohnen verspricht laut BHP, die Inspektionszeiten pro Laderaum von einer Stunde auf 15 Minuten zu reduzieren.

»Der Prozess der Laderaumüberprüfung betrifft Schiffe mit fünf bis neun Laderäumen, die eine Person durch Besteigen von Leitern überprüft. Der Inspektor muss körperlich fit sein, eine Absturzsicherung verwenden und einen Papagei (Sauerstoffmessgerät) tragen, um sicherzustellen, dass genügend Atemluft im Laderaum ist. Und es braucht viel Zeit,« erklärt Bhatti.

»Mit Drohnen können wir in einen Frachtraum fliegen und 4K-Bilder aufnehmen, aber auch Infrarot- und andere Arten von Kameras nutzen, die Risse oder andere spezifische Parameter zeigen können, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind.« Es gebe im Grunde genommen drei oder vier Arten von Schiffen mit etwa gleichen Laderaumgrößen, so Bhatti. »Sobald Sie also eine Drohne programmieren, um zu einem bestimmten Schiff zu gelangen, kann sie zu einem autonomen Prozess werden. Also haben Sie eine bessere Möglichkeit, den Zustand des Laderaums zu beurteilen, und Sie entfernen eine Person aus einer potenziell gefährlichen Situation,« sagte Bhatti.

BHP testet auch den Einsatz von Drohnen, um die Sicherheit, den Zeitaufwand und die Kosten von Tiefgangsmessungen zu verbessern. Dies geschieht in der Regel von einem Boot aus, wenn das Schiff vor Anker liegt und auf eine Ladung wartet. Eine der logistischen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, ist es, die Drohnen auf Schiffe zu bringen, wenn sie vor der Küste und nicht im Hafen vor Anker liegen. »Wir arbeiten mit Reedern an dieser und anderen Möglichkeiten, die Technologie zur Verbesserung von Sicherheit und Produktivität einzusetzen«, so Bhatti.