Die nach einer Kollision schwer beschädigte Fregatte »Helge Ingstad« scheint verloren. Sie ist nahezu komplett im Fjord versunken, nachdem Sicherungsversuche fehlgeschlagen sind. Nun droht ein Totalverlust des 500 Mio. € teuren Schiffes.

Nur noch der Radarturm und eine Ecke des H[ds_preview]ubschrauberdecks ragen aus dem Wasser. Die zuvor gespannten Seile zwischen Schiff und Ankern an Land waren zuvor gerissen. Die Bergungskräfte hatten so versucht, die Fregatte auf felsigem Untergrund zu sichern.

Die norwegische Fregatte »Helge Ingstad« und der in Malta registrierte griechische Tanker waren vor fünf Tagen im Hjeltefjord nahe dem Ölterminal Sture kollidiert. Die Fregatte wurde dabei durch den für die Eisfahrt extra verstärkten Tankerbug an der Steuerbordseite so schwer beschädigt, dass sie durch ein Notmanöver auf Grund gesetzt werden musste.

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Bei der Kollision wurde die »Helge Ingstad« schwer beschädigt (Foto: Kystverket)

Die Brückenbesatzung des Tankers hatte laut Medienberichten die Fregatte mehrfach aufgefordert, ihren Kollisionskurs zu verlassen und nach Steuerbord auszuweichen. Warum dies nicht geschah, wird von den norwegischen Behörden einschließlich der Marine untersucht.

Helge Ingstad
Foto: Kystverket

Der mit rund 100.000 t Öl beladene Tanker hatte kurz vor der Kollision beim Ölterminal Sture abgelegt und war auf dem Weg zur offenen See. Er hatte sich beim Ablegen in das Fahrwasser eingeordnet. Ein Ausweichen nach Steuerbord war nicht möglich, da sich dort noch drei andere Schiffe mit Kurs See befanden.

Die 134 m lange Fregatte war zunächst mit fast 60° Schlagseite auf einem Felsen gesichert worden. Zwischen Ankern am Ufer und Haltepunkten am Schiff wurden Stahltrossen gespannt, die ein Abrutschen des Schiffes in tieferes Wasser des Fjords verhindern sollen. Genau dies ist aber nun passiert. Nun droht sogar ein Totalverlust des acht Jahre alten Schiffes.