Der Welthandel wächst in den kommenden drei Monaten verlangsamt, aber solide. Das besagt das jüngste Global Trade Barometer (GTB) von DHL, einem der global größten Seefrachtspediteure.
Der Index erreichte 61 Punkte. Damit habe sich das Wachstum des Welthandels erstmals verlangsam[ds_preview]t, schreibt DHL im jüngsten Bericht. Die Aussichten für den globalen Luftverkehr sind trotz eines Rückgangs um 2 Punkte weiterhin solide. Im Seehandel liegt der Index bei 61 Punkten. Dies ist ein Rückgang um -2 Punkte.
Angesichts der schwelenden Handelskonflikte, insbesondere zwischen den USA und China, erwarten Ökonomen, dass sich die Weltwirtschaft abkühlt. »Das ist für uns nicht völlig überraschend«, sagt Tim Scharwath, CEO von DHL Global Forwarding.
Der Index bewertet die Aussichten in den wichtigsten Handelsnationen. Das Wachstum in den USA (61 Punkte) und China (58 Punkte) bleibt solide. Deutschland wird mit einem Rückgang von zwei Punkten und einem Indexwert von 56 Punkten ausgewiesen. Für Großbritannien habe sich die Prognose deutlich verschlechtert (–4). Mit 53 Punkten liegt das Vereinigte Königreich nur leicht über der 50-Punkte-Marke, was auf eine Stagnation des Handels hindeutet. Südkorea bleibe das einzige Land, dessen Wachstumsprognose für den Seehandel unverändert ist.
Die weltweite Verlangsamung des Handelswachstums ist auf Rückgänge sowohl bei den Containertransporten als auch bei Containern zurückzuführen, wobei das letzte Jahr ein Rekord mit außergewöhnlich hohen Volumina markiert habe.
Mit Blick auf einzelne Sektor-Entwicklungen trugen industrielle Rohstoffe am meisten zum Wachstum des internationalen Handels bei, gefolgt von Maschinenteilen und Grundrohstoffen. Die am schwächsten wachsenden Kategorien waren Konsum- und Investitionsgüter.
Das im Januar 2018 eingeführte DHL Global Trade Barometer ist als Frühwarnsystem für den aktuellen Stand und die künftige Entwicklung des Welthandels gedacht. Es basiert auf großen Mengen an logistischen Daten, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Es erscheint viermal im Jahr.