Experten erwarten anhaltendes Wachstum der Containerflotte und eine zunehmende Abgrenzung der Größenklassen. Um rund ein Drittel soll die TEU-Kapazität bis 2030 anwachsen.

In einem aktuellen Thesenpapier mit dem Titel »Auswirkungen des Panamakanals, Entwicklung Vollcontainerflott[ds_preview]e und Kaskadeneffekt« setzt sich das Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) mit den Entwicklungen der Weltcontainerflotte im nächsten Jahrzehnt auseinander.

Den Annahmen zufolge wird die Flotte der Vollcontainerschiffe von heute rund 22 Mio. TEU bis zum Jahr 2030 auf rund 32 Mio. TEU ansteigen. Dabei wird davon ausgegangen, dass einzelne Größenbereiche, die derzeit noch mit zahlreichen Einheiten besetzt sind, in erheblichem Umfang an Bedeutung verlieren und sich dafür – auch durch die Vergrößerung der Schleusentore des Panamakanals – neue und klarer abgegrenzte Standardtypen herausbilden. Dieser Prozess dürfte das gesamte nächste Jahrzehnt hindurch andauern.

Eine Folgerung aus diesen Annahmen ist, dass der Kaskadeneffekt in einem normalen Marktumfeld an Bedeutung verlieren wird, während sich Hafenwirtschaft und Reeder in einer Art selbsterfüllenden Prophezeiung stärker und langfristiger auf bestimmte Größenbereiche ausrichten. »Das bedeutet im Übrigen nicht, dass das ISL von einem Ende des Wachstums der Schiffsgrößen ausgeht, ganz im Gegenteil. Im Jahr 2030 dürften die Schiffe auf der Nordeuropa-Fernostroute eine Kapazität von durchschnittlich 20.500 TEU aufweisen«, so die Bremer Forscher.