Die französische Unternehmensgruppe Louis Dreyfus Armateurs (LDA) – in der Schifffahrt bislang vor allem als Bulk-Operator bekannt – erwartet zwei Offshore-Neubauten. Einer davon wird in Windparks vor der deutschen Küste eingesetzt.

Die beiden Service-Neubauten (SOV) »Wind of Cha[ds_preview]nge« und »Wind of Hope« werden bei der Cemre-Werft in der Türkei gebaut. Die Ablieferungen sind für 2019 und 2021 geplant, wie LDA jetzt in einer Mitteilung bestätigte.

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Quelle: TTS

Anlässlich der Auftragsvergabe für eine neue Gangway-Technologie von TTS bekräftigten die Franzosen ihr Ziel, für die Offshore-Industrie kontinuierlich »innovative Lösungen zu entwickeln«. Denn die Zusammenarbeit mit innovativen Anbietern würde es LDA ermöglichen, kommerziell stark zu sein und mit dem Markt zu wachsen, wie Neubau-Chef Hervé Lapierre betonte.

Die beiden von Salt Ship Design entworfenen Schiffe werden über einen Hybridantrieb mit Dieselgeneratoren und Batterien verfügen. Nach der Abieferung durch die Cemre Shipyard im Jahr 2021 soll »Wind of Hope« im Offshore-Windpark »Hornsea Two« vor der Küste Englands eingesetzt werden. Die Schwester »Wind of Change« soll bereits im nächsten Jahr in Dienst gestellt werden – für die deutschen Windparks »Borkum Riffgrund 1 & 2« und »Gode Wind 1 & 2«.

30 Bulker

The Louis Dreyfus Company (LDC) is a member of the Sunstainable Shipping Initiative (SSI) now
Die Flotte von Louis Dreyfus umfasst derzeit 30 Bulker (Foto: Wägener)

LDA ist bislang in der Schifffahrt vor allem als wichtiger Operator und Befrachter im Bulk-Geschäft aktiv. Die Abteilung LD Bulk – ehemals Cetragpa – ist eine eigenständige Tochtergesellschaft. Cetragpa war 1972 gegründet worden und entstand aus dem Zusammenschluss zweier Pools französischer Reeder: Agpa auf der einen Seite – Eigentum der Compagnie Générale Transatlantique und der Worms Group – und Cetramar auf der anderen Seite, bestehend aus der Louis Dreyfus Group, Rothschild, Chargeurs Réunis und Union Navale. »Die Louis Dreyfus Gruppe, die nach der Krise von 1985 als einzige übrig blieb, übernahm 1987 Cetragpa«, heißt es seitens der Franzosen. Diese Übernahme erfolgte zu einer Zeit, in der der Konzern seine Aktivitäten auf den Kohle- und Eisenerztransport verlagerte – wobei die Verbraucherländer immer weiter von den Abbaustätten entfernt waren, zum Nachteil des Getreideverkehrs, der bis dahin die Haupttätigkeit darstellte.

Zu den Kunden und Charterern zählten bereits wichtige Unternehmen wie Arcelor Mittal, Nippon Steel, Glencore, Rio Tinto, EDFGT, Prony Energies, Cargill oder Goldman Sachs. Aktuell betreibt LD Bulk eine Flotte von etwa 30 Schiffen mit einer Kapazität von 20.000 bis 180.000 dwt. Jährlich werden rund 15 Mio. t Schüttgut verschifft, vor allem Kohle, Eisenerz und Konzentrate.