Die kroatische Politikerin Maja Markovcic hat den Finnen Markku Mylly an der Spitze der europäischen maritimen Sicherheitsagentur (EMSA) abgelöst. Exklusiv für die HANSA wirft sie einen Blick in die Zukunft.
Anfang Januar trat Markovcic ihr Amt bei der im portugiesischen Lissabon[ds_preview] ansässigen EMSA an. Zuvor war sie seit 2016 als Staatssekretärin im kroatischen Ministerium für See, Transport und Infrastruktur tätig. Ihr Vorgänger Mylly hatte den Posten des EMSA-Chefs sechs Jahre lang inne.
Wie für die gesamte Branche ist auch für die Sicherheitsagentur die Digitalisierung ein wichtiges Feld. »Ich schließe mich der EMSA in einer für den Schiffsverkehr spannenden Zeit an, da wir in ein neues digitales Zeitalter eintreten, mit allem, was dies im Hinblick auf seine Chancen und Herausforderungen mit sich bringt. Dies wird natürlich ganz oben auf meiner Tagesordnung stehen, da es für viele der wichtigsten Dienste der EMSA von zentraler Bedeutung ist«, so Markovcic, die von sich selbst sagt, dass sie »salty by nature« ist. Der Wechsel sei für sie ein wichtiger Schritt und eine Fortführung ihrer langjährigen maritimen Karriere.
Auch Umweltfragen in ihrer Gesamtheit sollen eine Priorität darstellen. Dies umfasst das gesamte Themenspektrum, von der »traditionellen« Arbeit der EMSA auf dem Gebiet der Öl- und Gasverschmutzung über die Luftverschmutzung bis hin zur »Plage« von Plastik im Meer.
Die Sicherheit auf See bleibt allerdings die Kernaufgabe. »Hier werden wir die Europäische Kommission mit unserem technischen Fachwissen bei der Lösung wichtiger Sicherheitsfragen sowohl auf Schiffs- als auch auf Hafenseite unterstützen und die Kapazitäten der einzelnen Mitgliedstaaten zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Umsetzung verbessern«, kündigt Marovcic an. Man wolle weiterhin am globalen Forum der IMO teilnehmen, »wo wir die Bemühungen zur Erhöhung der globalen Sicherheitsstandards sehr begrüßen.«
In dem Bewusstsein, dass für eine so globale Branche wie die Schifffahrt globale Standards optimal sind, ist die EMSA bereit, Unterstützung bei der Umsetzung von Sicherheits- und Umweltstandards weltweit anzubieten – »wenn die erforderlichen Bedingungen erfüllt sind«, sagt sie ohne ins Detail zu gehen.
Man wolle Risiken weiter verringern, jetzt durch eine Beteiligung an der Zusammenarbeit mit der Küstenwache. Die eigenen Informationsdienste sollen die EU-Mitgliedstaaten und andere relevante europäische Behörden dabei unterstützen, Sicherheitsbedrohungen noch besser zu bekämpfen.
Um all diese Fragen angehen zu können, arbeitet die neue EMSA-Chefin an einer neuen 5-Jahres-Strategie, deren Entwicklung »eine meiner ersten Aufgaben sein wird«.