Die Zuversicht in der Schifffahrtsbranche ist in den letzten drei Monaten trotz anhaltender geopolitischer Unsicherheit gestiegen. Das meinen zumindest die Analysten vom Wirtschaftsprüfer BDO. Das Bild ist uneinheitlich.
In der jetzt veröffentlichten neuen Auflage des »Shipping C[ds_preview]onfidence Survey«, das auf umfangreichen Befragungen basiert, steigt das Niveau der Zuversicht von 6,0 im vierten Quartal 2018 auf 6,2 im ersten Quartal 2019. Der mögliche Höchstwert ist 10. Der Marktbericht war ursprünglich vom britischen Dienstleister Moore Stephens aufgelegt worden. Seit der Fusionsankündigung firmiert nun BDO als Verfasser.
Wie in der Vergangenheit gibt es bei der Zuversicht regionale und sektorale Unterschiede. In Europa legte der Wert von 6,1 auf 6,3 zu, in Nordamerika von 5,2 auf 5,6. In Asien sank die allgemeine Zuversicht sogar von 6,3 auf 5,8.
Die Makler-Branche wird für einen Großteil der Zunahme verantwortlich erklärt. Ihre Punktzahl stieg von 5,2 auf 5,9. Das Rating für Schiffseigner und Manager sank leicht von 6,4 auf 6,3 bzw. von 6,0 auf 5,8. Auch der Optimismus der Charterer war von 6,8 auf 6,0 gesunken.
Laut der vierteljährlichen BDO-Umfrage ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Befragten in den nächsten 12 Monaten eine größere Investition tätigen, von 5,5 auf 5,3 gesunken. Das Segment Charterer erreichte mit 7,3 einen Rekordwert, bei Maklern sind es 4,9 /von 4,1). Bei Eignern gab es einen Rückgang von 6,3 auf 5,4. Auch hier verzeichneten die Analysten in Europa ein Wachstum, von 5,2 auf 5,3, während es in Asien einen Rückgang gab, von 6,2 auf 5,2 sanken.
BDO-Partner Richard Greiner nannte es »ermutigend«, das Jahr mit einem kleinen Anstieg der Zuversicht zu beginnen. »Trotz anhaltender Zweifel und Befürchtungen über Handelskriege, Chinas Wachstum, Unsicherheit über die Wechselkurse, die Politik von US-Präsident Trump, den Brexit und eine allgemeine politische Instabilität in vielen Teilen der Welt gibt es für die Schifffahrt immer noch Gründe für eine verhältnismäßig gute Stimmung.«
Gleichzeitig scheine es allgemein anerkannt zu sein, dass Regulierungen wie »IMO 2020« und die Ballastwasser-Konvention dazu beitragen werden, ältere Tonnage in weniger gutem Zustand auszusortieren und damit »die Rentabilität der Weltflotte zu erhöhen«, so Greiner weiter.