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Trotz den rechtlichen Unsicherheiten stellt die dänische Politik die Weichen für den geplanten Fehmarnbelttunnel. Die Hamburger Wirtschaft begrüßt die Entwicklung.

Der dänische Transportminister, Ole Birk Olesen, hat den Beschluss des dänischen Parlaments bekanntgegeben, dass im [ds_preview]Sommer dieses Jahres die Vorbereitungen für den Bau der festen Fehmarnbelt-Querung auf dänischer Seite beginnen werden.

Fehmarnbelt
© Femern

»Wir begrüßen es sehr, dass Dänemark den ersten Schritt für den Bau der Fehmarnbelt-Querung gemacht hat«, sagte dazu die Hamburger Handelskammer-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen beim Meeting des Fehmarn Belt Business Councils (FBBC), dem die Handelskammer seit der Gründung 2007 angehört. »Der Fehmarnbelt-Tunnel einschließlich seiner Hinterlandverbindungen wird die Standortqualität der umliegenden Regionen nachhaltig verbessern und Hamburg und Kopenhagen in ähnlicher Form verbinden, wie das die schnelle Bahnverbindung zwischen Hamburg und Berlin geschafft hat«, so Degen weiter.

Die bauvorbereitenden Maßnahmen umfassen etwa den Bau einer Fabrik für die Tunnelelemente und eines Arbeitshafens in Rødbyhavn sowie die Errichtung des Tunnelportals auf Lolland. Dänemark will damit sicherstellen, dass der Tunnel 2028 eröffnet werden kann.

Das Projekt ist in der Region stark umstritten. Umweltschützer fürchten Beeinträchtigungen, die Reederei Scandlines muss mit Einbußen im Fährverkehr rechnen. Zudem gibt es eine juristische Auseinandersetzung. So hatte der Europäische Gerichtshof zuletzt interveniert.

Der Austausch mit dem dänischen Nachbarn funktioniere bereits sehr gut, wie beispielsweise das Hamburg Copenhagen Business Forum zeige. Der Tunnel werde neue Entwicklungsimpulse geben und die wirtschaftlichen Gewichte in Europa ein Stück nach Norden verschieben, heißt es seitens der Handelskammer.

Der Fehmarnbelt Business Council (FBBC) wurde als internationaler Zusammenschluss von Wirtschaftsverbänden und Kammern in Norddeutschland, Dänemark und Südschweden auf der Achse Hamburg-Lübeck-Kopenhagen-Malmö gegründet. Gemeinsam mit den weiteren zehn Mitgliedsorganisationen repräsentiert der FBBC über 400.000 Unternehmen. Das zentrale Anliegen des FBBC ist es, parallel zur festen Querung eine »mentale Brücke« über den Fehmarnbelt zu errichten, die zu einem wirtschaftlichen Zusammenwachsen der Regionen führe.