Bei Yaskawa Environmental Energy/The Switch glaubt man, dass die globale maritime Industrie nun an der Schwelle zu einem engagierten Schritt in Richtung erneuerbarer Energien steht. Wasserstoff sei eine »viel bessere Option für die Langstrecke« als Batterien.
L[ds_preview]aut Ville Parpala, Director, Product Marketing of Marine Solutions kann Wasserstoff in Kombination mit Batterie- und Hybridsystemen dazu beitragen, dass die Schifffahrt den Weg in eine umweltfreundlichere und kostengünstigere Zukunft findet.
»Wasserstoff ist ein klimaneutraler Kraftstoff«, sagt er. »Wenn er mit Strom aus erneuerbaren Quellen wie Solar- oder Wasserkraft erzeugt wird, ist er praktisch emissionsfrei. In flüssiger Form kann es zum Laden von Batterien für den elektrischen Antrieb über Brennstoffzellen verwendet werden. Ich denke, dass die Aufnahme in die Seefahrt viele Menschen überraschen wird, wobei die Entwicklung schnell voranschreitet – sowohl in Europa als auch in Asien, insbesondere in China.«
Fossile Brennstoffe auf absehbare Zeit Teil der Lösung
Zwar gebe es offensichtliche Herausforderungen in Bezug auf Produktion, Bunker und Infrastruktur, aber die Nachfrage werde als starker Motor wirken, um der Industrie zu helfen, diese Probleme zu überwinden.
Jeder Schritt in Richtung Wasserstoff gehe nicht auf Kosten der Entwicklung von Batterie- und Hybridlösungen, sondern geschehe parallel dazu, so die Experten. Fossile Brennstoffe würden auf absehbare Zeit Teil des Mixes bleiben, aber ihr »Stück vom Kuchen« werde mit der Zeit schrumpfen, Batterien hingegen Anteile hinzugewinnen.
Asbjørn Halsebakke, Produktmanager für Schiffsantriebe bei Yaskawa Environmental Energy/The Switch Norway, berichtet: »Wir stellen immer mehr Anfragen, wie unser innovativer Antriebsstrang und unsere energieeffiziente Technologie für die Nutzung neuer Kraftstoffe genutzt werden können. Und in diesen Gesprächen ist Wasserstoff ein wiederkehrendes Thema.«
»Alle elektrischen Lösungen für den Kurzstreckenseeverkehr und Hybridlösungen für Offshore- und Tiefsee helfen Eigentümern und Betreibern, Umwelt- und Kostenziele zu erreichen und werden daher immer alltäglicher werden«, sagt Halsebakke.
»Viel bessere Option für die Langstrecke«
»Es gibt Barrieren für die Wasserstoffaufnahme, die man bei Schiffsbatterien nicht sieht, die in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht haben, aber Wasserstoff ist eine viel bessere Option für die Langstreckenschifffahrt. In diesem Zusammenhang kann es ein Schlüsselfaktor für die Dekarbonisierung der Industrie sein – ein erklärtes IMO-Ziel bis zum Jahr 2100.“
Obwohl man bei Yaskawa/The Switch von Wasserstoff überzeugt ist, will man ihn nicht als die einzige Lösung sehen. Parpala: »Die Welt ist unberechenbar, und Reedereien können es sich nicht leisten, alles auf eine Karte zu setzen. Eigner und Betreiber müssen flexibel sein, um erfolgreich zu sein, und das gilt insbesondere für Kraftstoffe.«
Elektrifizierung soll flexibel für künftige Entwicklungen machen
Das Unternehmen unternimmt den Vorstoß in Richtung Elektrifizierung – ob mit Brennstoffzellen oder Batterien – aus gutem Grund. 2008 hatte man mit dem sogenannten DC-Hub eine Lösung für flexibilität bei elektrischen Systemen an Bord präsentiert. Mit dem System ist keine AC-Hauptschalttafel erforderlich und Generatoren können mit optimalem Wirkungsgrad betrieben werden, während Batterien Laständerungen auffangen. Es ermöglicht laut Hersteller den einfachen Anschluss jeder Energiequelle – ob Wasserstoff-Brennstoffzelle, Windgenerator oder Solarmodul – an das Gleichstromnetz eines Schiffes.
Auf diese Weise könnten die Reeder den besten Kraftstoffmix nutzen, um betriebliche, wirtschaftliche und ökologische Bedürfnisse zu befriedigen – und neue Kraftsoffe oder Energiequellen nutzen, sobald sie rentabel werden.
»Heute gebaute Schiffe müssen für die nächsten 25 bis 30 Jahre lebensfähig sein«, sagt Parpala. »Niemand kann jedoch mit Sicherheit sagen, welche Art von Kraftstoff wir in diesem Zeitraum verwenden werden.«