Der Windanlagenbauer Senvion hat Insolvenz angemeldet. Zuvor waren wochenlange Gespräche mit den kreditgebenden Banken gescheitert. Betroffen sind 1.800 Mitarbeiter, darunter rund 300 in Bremerhaven.

Ziel sei eine Insolvenz in Eigenverwaltung, teilte das Unternehmen mit. Das Insolvenzverfahren bezieht sich zunächst nur auf die S[ds_preview]envion GmbH in Hamburg sowie die Konstruktions- und Fertigungsstandorte in Bremerhaven und in Osterrönfeld (Schleswig-Holstein). Es sollen jedoch weitere Unternehmensteile diesem Schritt folgen.

Hauptaktionär ist der Finanzinvestor Centerbridge. Dieser habe angeboten, sich an einer außergerichtlichen Sanierungsvereinbarung zu beteiligen. Zuletzt hatte der US-Hedgefonds dem Unternehmen in den vergangenen neun Monaten noch einmal rund 82 Mio. € zur Verfügung gestellt. Benötigt werden dem Vernehmen kurzfristig 100 Mio. €, um das Geschäft fortzuführen.

Senvion ist aus der früheren REpower Systems (Areva) entstanden und ist erst seit März 2016 an der Börse gelistet. Die Verhandlungen über ein Finanzierungsangebot für das laufende Geschäft sollen fortgesetzt werden. Es hätten bereits einige potentielle Investoren ihr Interesse angemeldet.

Die Geschäftsleitung bleibe weiter im Amt und führe die Geschäfte. Zum vorläufigen Sachwalter habe das Amtsgericht Hamburg den Juristen Christoph Morgen bestellt, teilte Senvion mit. Mit Gerrit Hölzle und Thorsten Bieg seien zwei ausgewiesene Restrukturierungsexperten in die Geschäftsleitungen der insolventen Gesellschaften berufen worden.